Rückraumspieler Holger Glandorf wird die deutsche Nationalmannschaft bei der Handball-WM in Frankreich verstärken. Der Weltmeister von 2007 stößt am Donnerstag zum Team und wird schon im Spiel um den Gruppensieg gegen Kroatien am Freitag dabei sein. Das teilte der DHB am Mittwoch während des Spiels gegen Weißrussland mit.
Glandorf hatte erst unmittelbar vor der WM sein DHB-Comeback nach über zweieinhalb Jahren gefeiert. Nach der Turnier-Generalprobe gegen Österreich (33:16) war der Linkshänder allerdings wieder nach Hause gefahren und hatte sich seitdem bei seinem Klub SG Flensburg-Handewitt fit gehalten. Weil Bundestrainer Dagur Sigurdsson vor dem Turnier lediglich 15 der 16 Kaderplätze besetzt hat, kann er über das sogenannte "Late Entry" jederzeit einen zusätzlichen Spieler nach Frankreich beordern.
"Er ist ein Weltklasse-Handballer und wird das Team auf und neben dem Platz voranbringen. Nun sind wir noch variabler und für die Gegner schwerer auszurechnen", sagte Bob Hanning dem SID. Der DHB-Vizepräsident sieht nach dem Spiel gegen Weißrussland noch Steigerungspotenzial: "Wir haben sicherlich noch Lufz nach oben."
Bester Werfer des Olympia-Dritten gegen die Weißrussen war Kapitän Uwe Gensheimer mit acht Toren. Mit dem Gruppensieg würde sich die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) die bestmögliche Ausgangsposition für die K.o.-Phase verschaffen. "Mit dem Kroatien-Spiel beginnt nun ein neues Turnier. Für den Gruppensieg müssen wir alles abrufen. Ich vertraue den Jungs", sagte Hanning.
Glandorf, für den es die fünfte WM-Teilnahme nach 2005, 2007, 2009 und 2011 ist, hatte im Herbst 2014 seinen Rücktritt aus der DHB-Auswahl erklärt und bestritt unter Sigurdsson erst ein Länderspiel. Insgesamt bringt es der 33 Jahre alte Rückraumspieler bislang auf 168 Einsätze, in denen er 579 Tore erzielte. Damit ist Glandorf der erfahrenste Nationalspieler im aktuellen Kader.