Guido Buchwald, Ehrenratsmitglied beim VfB Stuttgart, hat Verständnis für die heftige Kritik von Bundestrainer Joachim Löw an VfB-Neuzugang Kevin Großkreutz. "Das ist mit Sicherheit nachvollziehbar", sagte der Weltmeister von 1990 bei der Schneefußball-WM in Arosa dem SID: "Wenn es so ist, dass er aus Istanbul immer das ganze Wochenende nach Hause geflogen ist, war das keine tolle Sache. Das muss man einfach so sehen."
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Als "Entschuldigung" für den Weltmeister von 2014 gelte aber "die Schwierigkeit, dass er nicht spielen konnte, weil Galatasaray es ein bisschen vermasselt hat. Von daher war er in einer schwierigen Situation und wurde nie so richtig heimisch. Wir hoffen, dass er es nun beim VfB wird". In jedem Fall sei Großkreutz ein Spieler, "der Siegermentalität verkörpert".
Löw hatte am Dienstag erklärt, Großkreutz sei in keinem Fall ein Thema für die EM im Sommer in Frankreich. Er habe nach vielen Eskapaden "nur begrenzt Verständnis dafür, wie er mit seiner Karriere umgegangen ist". Der langjährige Dortmunder Großkreutz war im Sommer zu Galatasaray Istanbul gewechselt, durfte wegen eines formellen Fehlers in der Hinrunde nicht spielen und wechselte im Winter nach Stuttgart.
Zorniger? 'Naiv und zu forsch'
Und auch über Ex-VfB-Trainer Alexander Zorniger gab Buchwald seine Meinung zum besten. "Er war ein bisschen zu forsch und vielleicht ein bisschen naiv", so der Schwabe. "Er hat gedacht, er kann mit einer offensiven Taktik jeden Gegner schlagen. Es hat sich gezeigt, dass es nicht so ist. Die Bundesliga hat eine sehr hohe Qualität, da muss man sich auch auf den Gegner einstellen."
Trotz der schlechten Tabellenlage macht sich Buchwald keine Sorgen um seinen Stammverein. "Ich habe weniger Sorge als im Vorjahr. Damals hatte ich kein gutes Gefühl. Doch diesmal ist es so, dass nach dem Trainerwechsel und dem Sieg gegen Wolfsburg vor der Winterpause wieder eine Siegermentalität zu verspüren ist. Und in Kevin Großkreutz wurde ein Spieler geholt, der das auch verkörpert. Deshalb bin ich recht zuversichtlich, dass der VfB zwischen Platz 10 und 14 endet und den ersten Schritt macht zu besseren Zeiten".