Auch im letzten Heimspiel war für Dirk Nowitzki mit den Dallas Mavericks nichts zu holen. Dabei fühlte sich der Würzburger beim Abschied von den eigenen Fans so gut wie nie zuvor in dieser Saison.
Viel zu früh musste sich Dirk Nowitzki von den Fans verabschieden. Das letzte Heimspiel der Saison bereits Mitte April - ein Schlag in die Magengrube. "Ich spiele für die Playoffs", sagte der Superstar und wollte seine Enttäuschung nicht verbergen. Dass die Dallas Mavericks diesmal in der Meisterrunde der NBA fehlen, nagt am berühmtesten Basketballer der Stadt.
Auch beim Kehraus im American Airlines Center war für den früheren Meister nichts zu holen. 91:109 hieß es gegen die Denver Nuggets, das Ergebnis passt ins Bild. Nowitzki war bei der fünften Pleite nacheinander mit 21 Punkten, acht Rebounds sowie drei Blocks ein Lichtblick, auch das ist nichts Neues.
Der Anführer der Franchise
"Er war in dieser Saison unser Fels in der Brandung", sagte Headcoach Rick Carlisle. Sein Ältester gehörte meist zu den Besten, leider war Nowitzki wegen Achillessehnenproblemen oft nicht dabei. "Es war hart für ihn, zu Saisonbeginn 24, 25 Spiele von draußen mitanzusehen, wie uns in den Hintern getreten wurde", meinte der Trainer. Der Würzburger sei aber "auf unerbittliche Weise der Anführer der Franchise" gewesen.
Die warmen Worte werden Nowitzki (38) gut tun, trösten können sie ihn nicht. Nur zu gerne würde der 13-malige Allstar am Wochenende im Achtelfinale spielen, er hat Lust, er ist fit. "Von der Beweglichkeit fühle ich mich so gut wie noch nie zuvor in dieser Saison", sagte Nowitzki, "aber so läuft das eben."
Er liebe den Wettbewerb, betonte der einst beste Spieler der Liga, auf seinen nächsten muss er nach dem Saisonfinale am Mittwoch in Memphis mehr als sechs Monate warten. Den Spaß am Spiel hat er nicht verloren. "Ich habe es genossen, mit dem Team rauszugehen und darum zu kämpfen, am Ende ganz oben zu stehen."
Dallas im Dauertief
2011 ist das gelungen, seitdem steckt Dallas im Dauertief. In diesem Frühjahr haben die Mavericks nach dem Titelgewinn zum zweiten Mal die Qualifikation für die Playoffs verpasst, viermal kam das Aus in Runde eins. Eine Bilanz zum Heulen.
Nowitzki wird auf jeden Fall noch einen Versuch wagen, das hat er stets betont. Läuft alles wie geplant, geht der frühere Nationalspieler im Herbst in seine 20. Saison. Der Vertrag in Dallas läuft noch ein Jahr, im Sommer 2018 ist wohl Schluss. Im schlechtesten Fall wieder im April.
Damit das nicht passiert, richtet sich der Blick schon jetzt auf die nächste Spielzeit, der Kader muss sich verändern. Nowitzki wird wie immer ein Wörtchen mitreden. "Ich weiß, dass er entschlossen darauf drängen wird, dass wir uns verbessern", sagte Klubbesitzer Mark Cuban.
Romo auf der Ersatzbank
Das Thema Abschied ist dennoch allgegenwärtig. Wie schön das in Dallas sein kann, erlebte Nowitzki gegen Denver aus nächster Nähe. Die Mavericks verneigten sich mit einer besonderen Geste vor Tony Romo. Der Footballstar, nach 14 Jahren bei den Dallas Cowboys aus der Profiliga NFL zurückgetreten, durfte im Dress der Mavs auf der Ersatzbank Platz nehmen und wurde gefeiert.
Romo (37) war das Gesicht der Cowboys, Nowitzki ist das Gesicht der Mavericks - Carlisle liebt beide: "Diese Jungs sind wirklich etwas Besonderes."