In wenigen Tagen entscheidet sich, welche Länder den Zuschlag für die EM bekommen
Am Freitag wird die EURO 2020 vergeben. Deutschland hat sich mit zwei Paketen um die Gastgeberrolle beworben. Die wichtigsten Fragen im Überblick:
WAS STEHT AN?
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) entscheidet am Freitag (19. September) in Genf über die Austragungsorte der historischen EURO 2020. Diese wird zur Feier des 60-jährigen Bestehens der EM-Turniere in 13 europäischen Ländern ausgetragen. Das UEFA-Exekutivkomitee mit DFB-Präsident Wolfgang Niersbach (63) vergibt im Genfer Espace Hippomène ab 9.00 Uhr ein Finalpaket (beide Halbfinals und das Endspiel) sowie zwölf Standardpakete bestehend aus je drei Gruppenspielen und einer Partie der K.o.-Runde.WER HAT SICH BEWORBEN?
Insgesamt 19 Länder, darunter Exoten wie Aserbaidschan (Baku) und Mazedonien (Skopje) aber auch "Fußballgrößen" wie Italien (Rom), Spanien (Bilbao) und Deutschland mit der Münchner Allianz Arena von Rekordmeister Bayern München. 17 Nationen wollen nur ein Standardpaket, der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat seinen Hut auch für die Finalrunde in den Ring geworfen. Einziger Konkurrent ist England mit dem Londoner Wembley-Stadion - wenn der DFB nicht zurückzieht.WARUM DIESE ÜBERLEGUNG?
Der DFB will mit aller Macht die EURO 2024 - dann wieder nur in einem Land - in Deutschland ausrichten. Dafür gibt es anscheinend die Überlegung, den Engländern für das Finalpaket 2020 den Vortritt zu lassen, damit die englischen FA im Gegenzug auf die Bemühung für das Turnier vier Jahre später verzichtet. Dass ein Land 2020 die prestigeträchtigen letzten drei Spiele UND vier Jahre später gleich das ganze Turnier ausrichten darf, erscheint unwahrscheinlich. Allerdings gibt es aufgrund der Aufstockung auf 24 Teams ab der kommenden EURO 2016 in Frankreich nicht mehr ganz so viele Länder, die eine komplette EM stemmen können.WAS SPRICHT FÜR DEUTSCHLAND 2020?
Für ein Standardpaket - so ziemlich alles. München gilt nicht erst seit dem "Sommermärchen 2006" als perfekter Gastgeber. Unterkünfte, Gastronomie, ein internationaler Flughafen und natürlich ein "Fußballtempel" sind vorhanden und qualitativ weit über dem Standard. An der Allianz Arena müssten wenn überhaupt nur geringfügige Modernisierungen vorgenommen werden. Die DFB-Elf würde ja außerdem - geht es nach den Plänen von Bundestrainer Joachim Löw - als Titelverteidiger antreten. Die Vergabe des Finalpakets hingegen ist eher eine politische Frage - zumal London und das Wembley-Stadion den Bayern in Nichts nachstehen.UND 2024?
Es gibt eigentlich keine Zweifel, dass Deutschland alle Möglichkeiten für eine perfekte Ausrichtung der EURO hat. Eine EM auf heimischen Boden gab es für den dreimaligen Europameister bislang nur 1988. Allerdings will sich wohl auch der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) mit Hamburg oder Berlin für die Olympischen Sommerspiele im gleichen Jahr bewerben. Das könnte - innerhalb der UEFA und des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) - vielleicht ein bisschen viel des Guten sein. Auch, wenn DFB und DOSB beteuern, einem deutschen "Sportjahr 2024" stünde nichts im Wege.DIE BEWERBER IN DER ÜBERSICHT:
Aserbaidschan/Baku, Belgien/Brüssel, Bulgarien/Sofia, Dänemark/Kopenhagen, Deutschland/München, England/London, Irland/Dublin, Israel/Jerusalem, Italien/Rom, Mazedonien/Skopje, Niederlande/Amsterdam, Rumänien/Bukarest, Russland/St. Petersburg, Schottland/Glasgow, Schweden/Stockholm, Spanien/Bilbao, Ungarn/Budapest, Wales/Cardiff, Weißrussland/MinskWeitere Top News
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