Tragisches Flugzeugunglück in Südamerika: Gegen 22.00 Uhr Ortszeit ist am Montagabend eine Maschine mit der Mannschaft des brasilianischen Fußballteams Chapecoense rund 50 Kilometer vor der kolumbianischen Stadt Medellín abgestürzt. 75 Personen kamen dabei nach ersten Informationen ums Leben, unter den sechs Überlebenden befinden sich vier Fußball-Profis. Insgesamt hatten sich neun Besatzungsmitglieder und 72 Passagiere an Bord befunden.
Bei der verunglückten Maschine handele es sich um eine Avro RJ der bolivianischen Fluggesellschaft Lamia. Der Flughafen von Medellin gab bekannt, dass die Maschine gegen 22.00 Uhr wegen eines elektronischen Fehlers einen Notfall gemeldet hatte.
"Wir wissen noch nicht, ob dem Flugzeug das Benzin ausgegangen ist, es einen technischen Defekt gab oder ob das schlechte Wetter die Ursache war", sagte Elkin Ospina, Bürgermeister von La Ceja, der französischen Nachrichtenagentur AFP. Die Absturzstelle konnte aufgrund des schlechten Wetters in dem Gebiet nur über Land erreicht werden.
Spiel gegen Atletico Medellin abgesagt
Der brasilianische Klub Chapecoense war auf der Reise nach Medellin, um am Mittwoch das Final-Hinspiel in der Copa Sudamericana gegen Atletico Medellin zu bestreiten. Das Spiel wurde abgesagt. Via Twitter teilte der Klub mit, dass man die amtliche Erklärung der kolumbianischen Luftbehörde abwarte, bevor man sich öffentlich äußere.
Der brasilianische Verband CBF war tief bestürzt: "Wir drücken unsere Solidarität aus und beten für die Passagiere und die Besatzung des Fluges."
Der Absturz ist nicht das erste schwere Flugzeug-Unglück, das einen Profi-Verein betrifft. Am 6. Februar 1958 war ein Flugzeug mit der englischen Fußballmannschaft Manchester United in München bei dichtem Schneetreiben beim dritten Startversuch von der Landebahn abgekommen und explodiert. Von den 44 an Bord befindlichen Personen, darunter auch Fans und Sportjournalisten, kamen 23 ums Leben.
Am 7. September 2011 verunglückte ein Charterflug mit nahezu der gesamten Mannschaft des russischen Eishockeyklubs Lokomotive Jaroslawl. Darunter befand sich auch der deutsche Nationalspieler Robert Dietrich.