Die sogenannte Dreifachbestrafung im Fußball bleibt vorerst bestehen. Dies gab die Regelkommission des Weltverbandes FIFA am Samstag bekannt. Auf eine entsprechende Änderung der Regel 12 konnten sich die acht britischen Mitglieder des International Football Association Boards (IFAB) auf ihrer 129. Jahrestagung in Belfast/Nordirland nicht einigen.
Das IFAB sieht beim automatischen Platzverweis allerdings Handlungsbedarf und nannte die Dreifachbestrafung (Rote Karte, Elfmeter, Sperre) explizit "zu hart". Eine weitere Überprüfung soll seitens der FIFA erfolgen, die ihrem Exekutivkomitee im März einen "Vorschlag für mögliche Änderungen" vorlegen soll. Damit wird die Verhinderung einer klaren Torgelegenheit im Strafraum vorerst weiter zwingend mit einer Roten Karte und damit einer Sperre geahndet. Das IFAB lehnte ab, die Strafe auf eine Gelbe Karte abzuschwächen.
Auch die Möglichkeit, in der Verlängerung einen vierten Spieler auszuwechseln, wird es vorerst nicht geben. Ein Fortschritt beim Thema Videobeweis zur Entlastung des Schiedsrichters wurde ebenfalls nicht erzielt, es soll in dieser Frage weitere Beratungen geben.
UEFA reagiert mit Enttäuschung
Die UEFA hat mit harter Kritik auf die Entscheidung der FIFA-Regelhüter reagiert, die Dreifachbestrafung im Fußball zumindest vorerst aufrechtzuerhalten. "Wir sind extrem enttäuscht, dass unser Vorschlag bezüglich der Dreifachbestrafung abgelehnt wurde", sagte UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino.Die FIFA-Regelkommission IFAB hatte am Samstag in Belfast/Nordirland entschieden, eine Abschaffung des Dreiklangs aus Roter Karte, Elfmeter und Sperre nach der Verhinderung einer klaren Torchance im Strafraum abzulehnen. Die UEFA hatte gefordert, den Rote-Karten-Zwang aufzuheben. Das IFAB sieht allerdings bei der automatischen Spielsperre Handlungsbedarf, die FIFA soll nun einen Vorschlag erarbeiten.
"Das Problem mit der gültigen Regel ist die verpflichtende Rote Karte, die oft zu hart ist und das Spiel völlig zerstört", sagte Infantino.