Matthias Sammer schwimmt gerne gegen den Strom. Beim FC Bayern München tritt er auf die Euphoriebremse, lobt jedoch auch Trainer Pep Guardiola und verspricht Geduld. Die braucht er auch in Sachen Transfer von Thiago - denn dort gibt es derzeit nichts Neues zu vermelden.
Sportdirektor Matthias Sammer hat den FC Bayern München vor einer Pep-Guardiola-Hysterie gewarnt. "Wir sind stolz, dass der begehrteste Trainer der Welt hier ist", sagte Sammer der Bild am Sonntag, aber er wolle "in dieser ganzen Euphorie nicht vermitteln, dass wir blind vor Freuden-Trunkenheit durch die Gegend laufen". Der FC Bayern brauche "die ganz große Sensibilität und Aufmerksamkeit", um den Erfolg der vergangenen Saison zu wiederholen.
Dennoch zeigt sich Sammer von Guardiola beeindruckt. "Wie er argumentiert, wie er sich präsentiert. Diese Besessenheit, diese Verrückheit nach Fußball ist nicht mehr zu überbieten", sagte der Europameister von 1996. Die Konstellation sei "wunderbar und genauso zum Wohle des FC Bayern".
Sollte der frühere Trainer des alles überrollenden FC Barcelona nicht sofort Erfolg haben, will Sammer geduldig bleiben. "Wenn der Weg positiv ist, aber die Ergebnisse noch nicht passen, darf es nicht dazu führen, dass wir die Nerven verlieren. Das wird nicht passieren! Auch bei eventuellen Schwierigkeiten wird sich beweisen, dass wir den Weg zusammen gehen."
Noch nichts Neues in Sachen Thiago
Brisanz sieht Sammer dabei auch im Überangebot an Top-Spielern. Guardiola hat die Vereinsoberen zuletzt offen aufgefordert, Thiago Alcántara aus Barcelona zu verpflichten - der Transfer des Spaniers erscheint wahrscheinlich und würde den Druck auf vielen Positionen im Bayern-Kader erheblich erhöhen.
"Wenn alle Spieler gesund sind, haben wir ein paar schwierige Entscheidungen zu treffen", sagte Sammer. Es gebe in Sachen Thiago Alcántara aber (noch) nichts zu vermelden. "Warum sollten wir uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht äußern, falls etwas unterschrieben wäre? Dementsprechend ist das natürlich nicht der Fall", sagte er.