Mark Bell und die Eisbären Berlin müssen die Playoffs vor dem Fernseher verfolgen
Das "Play-off-Monster" verlor ganz schnell seinen Schrecken, die selbsternannte "Weltmacht" zerfiel schon beim Duell mit einem Zwerg: Für Serienmeister Eisbären Berlin und den hochgerüsteten Titelanwärter Red Bull München waren die Playoffs DEL vorbei, bevor sie richtig begonnen hatten.
"Wir sind an uns selbst gescheitert", sagte Berlins Nationalspieler André Rankel nach dem 2:3-K.o. nach Verlängerung gegen den ERC Ingolstadt selbstkritisch: "Wir haben nie unsere Leistung abgerufen. Wir haben einfach schlechtes Eishockey gespielt, auch ich selbst."
Münchener Träume beendet
Für den DEL-Rekordmeister, der in den vergangenen neun Jahren siebenmal den Titel gewann, war wie zuletzt 2007 schon in den Pre-Playoffs Endstation - genauso wie für die Münchner, die mit den Millionen des österreichischen Brause-Milliardärs Dietrich Mateschitz die Eishockey-Welt auf den Kopf stellen wollten."Das ist eine herbe Enttäuschung, keine Frage", gab Nationalspieler Felix Petermann nach dem peinlichen 1:4 im entscheidenden dritten Spiel gegen den krassen Außenseiter Iserlohn Roosters zu. Von der "Weltmacht", die Trainer Pierre Pagé großspurig angekündigt hatte, war trotz des DEL-Rekordetats von angeblich 13 Millionen Euro wenig zu sehen. Die "Hähne" aus dem Sauerland, die zu den Kleinen der Liga gehören, beendeten schon vor dem Viertelfinale die hochfliegenden Hoffnungen der Münchner.
Unterstützung von den Fans
In Berlin währte die Enttäuschung über das frühe Saison-Aus zumindest bei den Zuschauern nicht lange. Nach kurzer Schockstarre feierten die Fans ihre Spieler und auch den umstrittenen Trainer Jeff Tomlinson lautstark. "Unglaublich" fand Rankel den Zuspruch, "das wird mir noch lange im Kopf bleiben."Das Ende mit Schrecken kam nach dem jüngsten Aufschwung zwar überraschend, doch in der vollkommen verkorksten Saison waren die erfolgverwöhnten Berlin von Beginn an den eignenen Ansprüchen hinterhergelaufen.
Zwar beschwor man nach sechs Siegen in Folge zum Ende der Hauptrunde wieder das oft zitierte "Play-off-Monster" Berlin, das die Gegner in der entscheidenden Phase in Angst und Schrecken versetzt. Doch selbst der Tabellenneunte Ingolstadt ließ sich nicht erschrecken und schickte die Eisbären durch das erste Saisontor von Verteidiger Benedikt Schopper nach 7:16 Minuten in der Overtime in den Urlaub.
Wie es nach dem frühen K.o. weitergehen soll, wollte Manager Peter John Lee noch nicht sagen. "Ich brauche Zeit, um das alles zu analysieren", sagte der Kanadier. Offen ist auch, ob Coach Tomlinson seinen Vertrag bis 2015 tatsächlich erfüllen darf. "Jeder muss in den Spiegel schauen, auch ich", sagte der 43-Jährige, "jeder hat Fehler gemacht im Laufe der Saison."
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