Frühere deutsche Stars des Rekordmeisters Real Madrid sehen die Ernennung des dreimaligen Weltfußballers Zinedine Zidane zum Trainer mit Vorsicht. "Er war sicher der Wunschtrainer von Präsident Florentino Perez, aber vermutlich noch nicht in dieser Situation", sagte Europameister Ulli Stielike (61) dem SID und zog Parallelen zum Beginn seiner eigenen Trainerlaufbahn: "Ich bin als Nationaltrainer der Schweiz auch auf einem recht hohen Niveau eingestiegen. Das ist eine Herausforderung."
Für den früheren Libero, der von 1977 bis 1985 bei den Königlichen spielte, wird der Erfolg des 43-jährigen Franzosen davon abhängen, "wie er mit der Mannschaft spricht und ob es auf der menschlichen Ebene mit den Stars passt". Dort vermutete er unter Zidanes am Montag geschassten Vorgänger Rafael Benitez einige Spannungen.
Weltmeister Paul Breitner wollte sich im Gespräch mit dem SID über Zidane "kein Urteil" erlauben: "Ich weiß nicht, was ihn als Trainer ausmacht." Allerdings warnte der 64-Jährige: "Die Erwartungshaltung ist bei Real Madrid noch höher als bei allen allen anderen Vereinen auf der Welt. Das kommt aus der Historie. Wenn man in den 1950er Jahren den Grundstock legt dafür, dass man die Nummer eins der Welt ist, ist das nur logisch." Alle Anhänger erwarteten immer, dass man dies zeige. Gelinge dies nicht, "gibt es schnell Unruhe", führte Breitner aus, der zwischen 1974 und 1977 das Real-Trikot trug.
Das Wichtigste in Madrid sei allerdings "immer der Blick auf Barcelona. Immer. Wenn Barcelona in der Tabelle vorne steht wie seit Wochen, ist die Unruhe groß." Derzeit liegen die zweitplatzierten Katalanen in der Primera Division zwei Punkte vor Real, allerdings hat Barcelona noch ein Spiel in der Hinterhand. Im Clasico im November wurde Real im eigenen Stadion von Barca mit 0:4 gedemütigt.
"Ikone einer ganzen Generation"
Sky-Experte Christoph Metzelder sieht das anders. "Vielleicht hat man jetzt mit Zinedine Zidane die Hoffnung, dass man mehr Ruhe und Kontinuität reinbekommt. Er ist jemand, der diesen Verein als Spieler kennt, der weltweit anerkannt ist und eine Ikone einer ganzen Generation ist", sagte Metzelder in einem exklusiven Interview mit Sky Sport News HD: "Er hat innerhalb des Vereins und auch nach außen ein Standing, dass ihm auch erstmal etwas Zeit gibt."Real Madrid hatte Coach Rafael Benitez am Montag nach sieben Monaten entlassen und Vereins-Idol Zidane als Nachfolger installiert.
Pressestimmen und Reaktionen zum neuen Real-Coach:
Marca: "La SoluZZion" (Die Lösung)AS: "Der neue König von Madrid?"
Sport: "Benitez ist raus, Zidane an der Macht."
Mundo Deportivo: "Das letzte Puzzleteil Zidane. Der französische Trainer hat bei seiner grotesken Präsentation versprochen, 'etwas' zu gewinnen."
L'Equipe: "Royal (Königlich). Der beste französische Fußballspieler der Geschichte führt den prestigeträchtigsten Fußballklub der Welt."
La Gazzetta dello Sport: "Real Zizou - Aber ist er der Aufgabe auch gewachsen?"
Telegraph: "Zidane übernimmt den schwerstmöglichen Job."
David Beckham bei Instagram: "Was gibt es Besseres?! Ein Mann, der der Beste war in dem Spiel, das wir alle lieben, übernimmt den Klub, den ich und viele andere Menschen lieben. Er hat Leidenschaft, Elan und duldet kein Scheitern. Er ist die beste Wahl für diesen Job!"
Ronaldo bei fifa.com: "Viel Glück, Zizou! Madrid ist in guten Händen!"
Michel Salgado bei Twitter: "Bring uns dahin zurück, wo wir hingehören."
Lassana Diarra bei Twitter: "Viel Glück und Erfolg dem neuen Trainer von Real Madrid und der französischen Legende."
Didier Drogba bei Instagram: "Viel Glück für die große Herausforderung."
Xabi Alonso (ehemaliger Real-Spieler und heutiger Bayern-Profi) bei Twitter: "Viel Glück, Zizou!"
Boris Becker bei Twitter: "Tolle Nachrichten von Real Madrid. Ich liebe Zidane. Ich hoffe, er ist der Auserwählte. Viel Glück!"