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Von: Marcus Krämer
Datum: 11. September 2012, 08:08 Uhr
Format: Artikel
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Drei Fragen zur Zukunft der deutschen Nationalmannschaft: Özil, Schmelzer und die Systemfrage

Mesut Özil, DFB, Nationalmannschaft
Mesut Özil steht vor einer schwierigen Saison

Mesut Özil hat schwere Wochen hinter sich: Schlechte EM, bei Real plötzlich auf der Bank. Und jetzt kommt auch noch sportal.de um die Ecke und äußert vor der WM-Quali gegen Österreich Zweifel an Özils Fähigkeiten für das neue Gegenpressing des DFB-Teams.

Das zweite Qualifikationsspiel nach dem 3:0-Sieg gegen Färöer könnte in dieser Frage schon erste Aufschlüsse geben, denn die von Bundesliga-Akteuren dominierte ÖFB-Elf tritt selbstbewusst an - der Bundestrainer redet den Gegner sogar regelrecht stark. Wir rechnen trotzdem mit einem Sieg und widmen uns daher übergeordneten Fragen, neben Özils Fähigkeiten geht es auch um taktische Trends, Marcel Schmelzers Rolle und die personelle Flaute im Sturm.

1) Ist Mesut Özil der richtige Mann für das neue Gegenpressing?

Bundestrainer Joachim Löw wird es natürlich nicht zugeben, aber er möchte dem Nationalteam nach Jahren der roten Dominanz ein wenig mehr schwarz-gelbe Farbe verpassen. Von einem Ende der Bayern-Blockbildung kann deswegen ohnehin nicht die Rede sein, aber nach der EM-Analyse hat Löw mit seinem Trainerteam das Gegenpressing für sich und sein Team entdeckt - genau das praktiziert Borussia Dortmund in der Bundesliga nahezu in Perfektion.

Löw vergleicht die neue Spielweise eher mit der Spaniens oder der des FC Barcelona. Dabei geht es darum, den Gegner durch aktives Spiel gegen den Ball frühzeitig zu attackieren und somit frühzeitig für Ballgewinne zu sorgen. Das ist die Grundidee, die gegen ein extrem defensives und unterlegenes Team wie die Färöer-Inseln aber kaum umzusetzen ist. Gegen Österreich könnte das schon besser klappen, wirkliche Aufschlüsse dürfte aber erst das Testspiel gegen die Niederlande im November geben.

Dabei sollte es völlig egal sein, ob Deutschland im 4-2-3-1 oder im etwas offensiveren 4-1-4-1 aufläuft, die Abteilung Attacke soll nach Löws Wunsch ins spielerische Blut übergehen. Eine zentrale Rolle soll dabei natürlich Mesut Özil übernehmen, der nach seiner durchwachsenen EM gegen Färöer wieder an bessere Tage anknüpfte und zwei Tore erzielte.

Ansonsten hat Özil aber einen schwierigen Sommer hinter sich. Nach der Meisterschaft mit Real Madrid konnte er seine Form nicht retten und dem deutschen Spiel in Polen und der Ukraine nur selten seinen Stempel aufdrücken. Zurück in Madrid wurde es nicht besser, Trainer José Mourinho setzte Özil auf die Bank und holte mit Luka Modric einen starken Herausforderer.

In der spanischen Sportpresse war Özil ohnehin nie ganz unumstritten, Mourinho kommen scheinbar ebenfalls Zweifel, nur das Nationalteam kann und will nicht auf Özil verzichten? Setzt Löw seine neue Spielidee konsequent um, wird sich auch Özil entwickeln müssen. Denn das Umschaltspiel gehört nicht zu seinen Stärken, bei Ballverlust arbeitet Özil zwar durchaus mit nach hinten, die frühe, konsequente und taktisch klug ausgeführte Attacke der Viererkette oder der defensiven Mittelfeldspieler ist nicht das Ding des Mesut Özil.

"Natürlich gibt es noch Verbesserungsmöglichkeiten - ich bin mit meinen 23 Jahren auch noch nicht am Ende meiner Entwicklungen", sagte Özil vor dem Auftakt der WM-Qualifikation zu den kritischen Tönen rund um seine Person. Spielerisch gibt es keine Zweifel an Özil, ein Gegenpressing funktioniert aber nur, wenn alle Spieler mitziehen. Und da der Dortmunder Mario Götze die Anforderungen verinnerlicht hat, ist Özils Stammplatz nicht auf ewig in Stein gemeißelt.

2) Verschläft Löw neue Taktik-Trends?

"Wir haben zwei, drei Themen herausgestrichen für die nächsten zwei Jahre", sagte Löw vor dem ersten Qualifikationsspiel gegen die Fußball-Zwerge. Das Gegenpressing ist das eine, die Chancenverwertung ein weiteres, auch die totale Konzentration auf das nächste Spiel soll wieder stärker in den Vordergrund treten. Aber reicht das schon, um Niederlagen wie gegen Italien aus dem Weg zu gehen?

Taktische Revolutionen brachte die EM zwar nicht und in Zukunft erwarten die Trainer der großen Clubs auch keine gravierenden Änderungen, das war ein Ergebnis des UEFA-Elitevereinstrainer-Forum, bei dem auch Dortmunds Trainer Jürgen Klopp reinschnuppern durfte. "Es wird", erzählte Klopp den Ruhr-Nachrichten, "nicht mehr um neue Systeme, sondern um die Ausgestaltung der vorhanden Systeme gehen. Wo wird gestört? Wo wird gepresst?"

In Nuancen konnten aber auch bei der EM Veränderungen festgestellt werden. Italien war auch erfolgreich, weil sich die Abwehrreihen mit dem Zwei-Stürmer-System schwer taten. Spanien und Italien experimentierten mit der Dreierkette in der Abwehr und Spanien spielte immer mal wieder ohne echten Stürmer - die beiden besten Teams der Euro waren innovativ.

Doch in dieser Frage liegt Löw richtig, der den grundsätzlichen Weg des Nationalteams nicht infrage stellen und sein taktisches Konzept nur ergänzen will. Zwei Stürmer sind in Deutschland ohnehin schwer zu finden (siehe unten), die Dreierkette ist zwar durchaus Erfolg versprechend, wird in der Bundesliga aber überhaupt nicht gespielt und das Spiel mit der falschen Neun ist sogar in Spanien umstritten. Das DFB-Team wird nicht automatisch Erfolg haben, weil die bisherige Taktik aufgegeben wird.

3) Kann die Nationalmannschaft ausbilden?

Die Aufarbeitung der EM verlief nach dem enttäuschenden Halbfinal-Aus gegen Italien nicht geräuschlos, der Bundestrainer musste sich viele kritische Töne anhören. Wegen der Altersstruktur war aber eines völlig klar: Einen personellen Neuanfang in der Mannschaft wird es nicht geben, wie auch Sami Khedira im Kicker-Interview bestätigte: "Personell brauchen wir überhaupt keine Änderungen."

Trotzdem gibt es zwei Positionen, wo frisches Blut högscht willkommen wäre: Beim Stoßstürmer fehlen Löw wie beim Linksverteidiger die Alternativen. In der Viererkette will Löw diesen Umstand einfach ignorieren und befördert Dortmunds Marcel Schmelzer einfach zum Stammspieler. Ohne den verletzten Mario Gomez bestreitet Deutschland aber auch das zweite WM-Qualifikationsspiel gegen Österreich ohne zweiten echten Stürmer hinter Miroslav Klose. "Schauen Sie sich in der Bundesliga um: An typischen Zentrumsstürmern mangelt es", sagte Co-Trainer Hansi Flick gegenüber der Frankfurter Rundschau zur Nicht-Nominierung. "Weil derzeit niemand sonst in unser Positionsprofil passt."

Aber der Reihe nach: Während der EM traute Löw Schmelzer den Sprung zum Stammspieler noch nicht zu, nun darf er sich in den vier verbleibenden Spielen 2012 gegen Österreich, Irland, Schweden und die Niederlande beweisen. Löw ist sich sicher, "dass Schmelzer bei uns angekommen ist und angreifen wird." Oder sollte man eher sagen: Für eine EM hätte es noch nicht gereicht, nun will sich Löw den Luxus leisten, Spieler auszubilden.

Denn wenn man Schmelzers bisherige Karriere genauer betrachtet, so ist er ein guter Bundesliga-Spieler, der das Glück hat, beim Deutschen Meister zu spielen und bei einem Überangebot auf seiner Position wohl keine realistische Chance auf eine große Nationalmannschafts-Karriere hätte. Defensiv steht Schmelzer meist sehr gut, bei den offensiven Anforderungen eines modernen Außenverteidigers ist aber noch viel Luft nach oben.

Trotzdem geht Löw den richtigen Weg, denn das ausgedünnte Angebot auf dieser Position kann er nicht ausmerzen. Er nimmt Schmelzer den Druck und kann ihn mit dem Faktor Zeit weiter an die Anforderungen im Nationalteam heranführen. Im aktuellen Team ist Khediras Werdegang ähnlich zu bewerten, der Sechser hat sich seinen Status Quo im deutschen Fußball vor allem durch die Leistungen im DFB-Team erkämpft.

Umso erstaunlicher ist es, dass Löw und Flick um Sturm auf diese Idee verzichten. Klose und Gomez sind gesetzt, dahinter drängt sich tatsächlich kaum jemand auf, aber ob Klose 2014 noch für ein großes Turnier, zumal in Südamerika, infrage kommt, ist heute schwer zu beantworten.

Wer hätte denn überhaupt das Zeug, an das Nationalteam herangeführt zu werden? Patrick Helmes ist verletzt, Stefan Kießling zu inkonstant. Der Rest ist jung, aber aus unterschiedlichen Gründen noch nicht bereit für eine Nominierung: Julian Schieber (BVB), Nils Petersen (Bremen), Alexander Esswein (Nürnberg), Samed Yesil (FC Liverpool), Sebastian Polter (Nürnberg), Peniel Mlapa (Gladbach), Niclas Füllkrug (Bremen) oder Kevin Volland (Hoffenheim) brauchen noch Zeit, aber im Hinblick auf die WM sollte Löw - in Absprache mit den jeweiligen Trainern - zum Ausbilder werden.