Douglas Costa vom ukrainischen Meister Schachtjor Donezk hat seine verweigerte Rückreise in die Ukraine begründet: "Ich möchte klarstellen, dass ich den Verein nicht im Stich lasse. Ich habe schlicht Angst. Wir alle gingen ein tödliches Risiko ein, wenn wir in der Region wären", schrieb der Offensivspieler in seinem Instagram-Account.
Costa hatte am Sonntag gemeinsam mit seinen Teamkollegen Alex Teixeira, Fred und Dentinho (alle Brasilien) sowie Facundo Ferreyra (Argentinien) nach einem Testspiel in Frankreich gegen Olympique Lyon den Rückflug in das umkämpfte Land verweigert. Auch ohne die Spieler gewann Schachtjor am Dienstag in Lwiw den Supercup durch ein 2:0 (0:0) gegen Pokalsieger Dynamo Kiew.
Costa erklärte weiter, das südamerikanische Quintett habe sich mit der Vereinsspitze geeinigt, "in der Schweiz zu bleiben und dort zu trainieren, bis die Situation geklärt ist." Der 23-Jährige führte stellvertretend aus: "Wir wollen im Klub bleiben, aber wir brauchen sichere Arbeitsbedingungen. Auch Ex-Bayern-Spieler Jose Ernesto Sosa und zwei argentinische Mitspieler haben angesichts der Krise in der Ukraine ihre Rückkehr zu Metalist Charkow verweigert. Metalist-Kapitän Sosa, Alejandro Gomez und Jonathan Cristaldo erklärten gegenüber dem ukrainischen Internetportal "www.football.ua": "Es ist unvernünftig, sich in einem Land aufzuhalten, in dem man sich nicht sicher fühlt. Niemand kann in der Ukraine für unsere Sicherheit garantieren." Bereits in der Vorwoche hatte Metalist-Mittelfeldspieler Sebastian Blanco seine Rückkehr verweigert.
Kopenhagen bittet um Verlegung von CL-Spiel
Darüber hinaus hat der dänische Erstligist FC Kopenhagen bei der UEFA offiziell um die örtliche Verlegung des Qualifikationsspiels zur Champions League bei Dnipro Dnipropetrowsk gebeten. "Wir haben kein Problem mit der Stadt oder dem Klub", sagte ein Sprecher am Dienstag: "Aber niemand kann eine stabile Lage garantieren." Das Hinspiel ist für den 29. Juli vorgesehen.
Die ukrainische Stadt liegt rund 300 Kilometer von der Absturzstelle des Fluges MH17 der Malaysian Airlines entfernt. Bei dem Absturz der vermeintlich von pro-russischen Rebellen abgeschossenen Maschine waren 298 Menschen getötet worden. Der Luftraum wird seitdem von vielen Fluggesellschaften gemieden.