Dirk Nowitzki hat die Fortsetzung seiner Karriere in der deutschen Basketball-Nationalmannschaft in Aussicht gestellt und träumt weiter von Olympia 2016. "Ich möchte mir diese Hintertür noch ein bisschen offen halten", sagte Nowitzki am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Frankfurt/Main. Ob der 36-Jährige eventuell sogar bei der EM 2015 spielen wird, will er bei einem Treffen mit den Verantwortlichen des DBB besprechen.
"Es ist auch ein bisschen meine Schuld, ich habe nie so richtig den Deckel draufgehauen", sagte Nowitzki angesprochen auf einen möglichen Rücktritt aus dem Nationalteam: "Ich will den Deckel noch nicht oben drauf machen, es hat über die Jahre so viel Spaß gemacht, Deutschland zu vertreten."
Der Power Forward der Dallas Mavericks nannte die Teilnahme mit der DBB-Auswahl an den Olympischen Spielen 2008 in Peking "eine der besten Erfahrungen meines Lebens". Auch deswegen sei ein Start bei den Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro durchaus verlockend. "Das wäre schon noch mal toll", sagte Nowitzki.
"Noch mehr Arbeit reinpacken"
Allerdings wäre der Würzburger dann bereits 38 Jahre alt. "Wenn du im Alter auf einem so hohen Niveau spielen willst, musst du noch mehr Arbeit reinpacken", betonte der NBA-Champion von 2011: "Da müsste ich fast das ganze Jahr durchtrainieren, wenn ich wirklich spielen will." Ob das noch möglich ist, müsse man ganz genau abwägen.
Nowitzki, der in dieser Woche seinen Vertrag in Dallas um drei Jahre verlängert hatte, spielte zuletzt bei der EM 2011 in Litauen für das Nationalteam. Mit dem Team gewann er bei der WM 2002 Bronze und zudem bei der EM 2005 Silber. Um die Austragung der EM im kommenden Jahr will sich der DBB kurzfristig bewerben.
"Fast ein bisschen gefreut für Cleveland"
Auf die Entscheidung von LeBron James reagierte Nowitzki positiv: "Ich habe mich da fast schon ein bisschen gefreut für Cleveland. Ich glaube, die sind jetzt von einem Tag auf den anderen zum Meisterschaftsfavoriten geworden", sagte Nowitzki in Frankfurt/Main. Der zweimalige NBA-Champion James hatte nach vier Jahren mit den Miami Heat vor wenigen Tagen seine Rückkehr nach Cleveland angekündigt. Dort hatte er seine Karriere 2003 begonnen. "Es war fast schon ein bisschen bitter, wie er damals gegangen ist", sagte Nowitzki und erinnerte an die wütenden Fans, die 2010 die Trikots von "King James" auf offener Straße verbrannten. "Ich habe Respekt vor seiner Entscheidung", sagte Nowitzki: "Cleveland ist ein kleinerer Markt, alle hatten erwartet, dass er in eine große Stadt wie Los Angeles geht." Der Würzburger selbst hatte seinen Vertrag bei den Dallas Mavericks erst in dieser Woche um drei weitere Jahre verlängert. "Ich hatte Respekt davor, jetzt noch zu wechseln", sagte der NBA-Champion von 2011: "Das hätte ich nur gemacht, wenn wir die Meisterschaft nicht geholt hatten." Doch so stand es nicht zur Debatte: "Ich will meine Karriere in Dallas beenden, das ist schon ein bisschen meine zweite Heimat."