Bei der Badminton Team-EM reichte es noch zu Gold, die Einzel-EM beendete Juliane Schenk auf Platz zwei. In ihrer Kolumne auf sportal.de berichtet sie von der Final-Niederlage gegen Tine Baun, dem Titel für Marc Zwiebler und klugen Sprüchen ihrer Kollegin Birgit Michels. Zudem stehen die Zeichen nun endgültig auf London 2012.
Hallo Leute,
aller guten Dinge sind drei: EM Titel knapp verpasst, Olympiaqualifikation geschafft, Finaleinzug beim Super Series erreicht. "Man muss uch jönne könne, sagt meine liebe Kollegin Birgit Michels, Doppel- und Mixedspezialistin, immer mal wieder gerne so treffend. Und das sollte bei der Europameisterschaft in Karlskrona (Schweden) für mich einmal mehr gelten.
Die denkbar knappe Niederlage im dritten Satz, als meine große Kontrahentin Tine Baun bei 20:19 kurzerhand den Schlussstrich zog und sich damit die Krone als Europameisterin aufsetzte, hat meine Augen zwar einen Augenblick feucht werden lassen, aber ich habe mich schnell wieder auf Kurs gebracht.
Mein Kurs: glänzenden Sport zeigen, in bedingungsloser Wertschätzung für das, was ich leisten kann, ungeachtet dessen was dabei für mich als Belohnung winkt. Und so konnte ich aufrichtigen Herzens meiner europäischen Kollegin Tine gratulieren und der dänischen Nationalhymne Aufmerksamkeit schenken, obwohl ich mir die eigene Fahne samt Hymne als Siegerehrung wünsche, seit ich Spitzensportler bin.
Umso fantastischer, dass mein Kollege Marc Zwiebler die Chance seines Lebens ergriffen hat und das Bild vom deutschen Badmintonsportler ganz oben auf dem Treppchen im europäischen Einzelvergleich hat wahr werden lassen. Da kommts wieder: Ich gönn´s ihm und genieße auch mit ihm.
Nun, mit dem Resultat in Karlskrona, keine abschließende Krönung der Saison erzielt zu haben, stand für mich fest, die Reise nach Indien anzutreten. Mit einem Titel in der Tasche hätte ich dieses Super Series Turnier wie einige andere Kollegen, die ihre Olympiaqualifikation erreicht hatten, abgesagt.