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Von: Malte Asmus
Datum: 24. April 2013, 09:00 Uhr
Format: Artikel
Diskussion:
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Die gute Seite von José Mourinho: Wie er einer Putzkraft den Lebenstraum erfüllte

Mourinho
José Mourinhos helle Seite

Mehr als ein selbstverliebter, arroganter Angeber - die rührende Geschichte von Abel Rodriguez zeigt die andere Seite von José Mourinho. sportal.de sucht nach Gründen für die zwei Seelen in seiner Brust: Angst als Antrieb, Arroganz als Schutzschild.

Abel Rodriguez (41), der seine Geschichte kürzlich der Sports Illustrated erzählte, ist ein Mann aus einfachen Verhältnissen. Ein mexikanischer Emigrant, Reinigungskraft bei den Verkehrsbetrieben von Los Angeles. Das Auskommen ist klein und reicht gerade so aus, um sich und seine Familie einigermaßen durchzubringen. Trotzdem gönnt sich Abel seit sieben Jahren jeden Sommer einen Luxus. Zwei Wochen unbezahlter Urlaub, um Real Madrid beim traditionellem Trainingslager in LA von früh bis spät als Helfer zu unterstützen. Freiwillig. Eine Bezahlung lehnt er regelmäßig ab.

Schließlich ist Real Madrid sein Lieblingsclub. Ende Februar trieb er diese Liebe dann auf die Spitze. Seine Frau und die drei Töchtern ermunterten ihn, das eigentlich für einen Familienurlaub mühsam gesparte Geld in ein Flugticket nach Madrid zu investieren, um sich einen langgehegten Traum zu erfüllen - Reals Trainingszentrum und den Clasico gegen Barca zu besuchen. Doch am Ziel angekommen, verwehrte ihm wenig überraschend der Sicherheitsdienst den Einlass auf das Gelände der Königlichen.

 

Da saß er nun bei Minusgraden draußen auf der frisch beschneiten Zufahrt. Traurig, frierend, ohne Hotelzimmer, ohne Karte und ohne wenigstens einen kurzen Blick auf seine Idole erhascht zu haben. Doch große Traum schien bereits ausgeträumt. Doch dann rissen ihn quietschende Reifen und eine Stimme aus seinen Gedanken. "Amigo! Was machst du denn hier?" Es war José Mourinho, der auf seinem Heimweg den am Straßenrand hockenden Mannes sofort erkannt hatte: "Das ist der Typ aus Los Angeles."

Beruflich arrogant - privat freundlich und hilfsbereit?

Erstaunlich, dass sich der in der breiten Öffentlichkeit als eingebildeter und arroganter Selbstdarsteller verschriene Mourinho überhaupt an ihn erinnerte. Noch erstaunlicher, dass er ohne zu zögern zum Telefon griff und Abel ein Zimmer im Teamhotel und eine Karte für den Clasico vermittelte. Sein Angebot selbstverständlich für alles selbst zu bezahlen, lehnte Mourinho brüsk ab: "Solange du bei mir in Europa bist, wirst du einen Scheiß tun." Erstaunlich ist das Verhalten aber nur für seine Kritiker. Spieler und Freunde dürfte die verständnisvolle und hilfsbereite Seite des Portugiesen weniger überraschen.

Es sind genau die Charaktereigenschaften, wegen der bei seinem Abgang von Inter Mailand in der Kabine damals bittere Tränen flossen und John Terry, Didier Drogba, Wesley Sneijder und andere aktuelle und ehemalige Schützlinge ihn in den höchsten Tönen als "Gentleman" loben. Es muss etwas dran sein. Denn warum sollte Mourinho sonst einem ihm relativ fremden Menschen so unter die Arme greifen? Kalkül dürfte nicht dahinter gesteckt haben.

Tatsächlich haben wohl Abels Hingabe, sein Einsatz für Real Madrid in den letzten Jahren und die Entbehrungen, die er für seinen Clasico-Traum in Kauf genommen hatte, Mourinho dermaßen imponiert, dass er alle Hebel in Bewegung setzte, um Abel zu helfen. Vielleicht hat sich der Trainer aber auch in seinem Gast selbst wiedererkannt. Ziele trotz großer Widerstände zu erreichen, genau darum dreht sich seine gesamte Karriere - auch wenn sein Ziel deutlich höher gesteckt als das von Abel Rodriguez. Mourinho will schlicht und ergreifend immer der Beste sein - The Special One. Dabei helfen ihm allerdings in erster Linie seine negativen Charaktereigenschaften.

Zurückweisungen prägten Mourinhos Charakter

Den Drang etwas Besonderes sein zu wollen, entwickelte Mourinho wahrscheinlich schon in seiner Kindheit inmitten erfolgreicher und einflussreicher Familienmitglieder. Sein Onkel war nicht ein nur mächtiger Industrieller, sondern auch Präsident von Vitoria Setubal, sein Vater einer der besten Torhüter der Clubgeschichte, später Profitrainer. Mit Mourinhos eigenem fußballerischen Talent war es allerdings nicht weit her. Ein Manko, mit dem er sicher lange zu kämpfen hatte und das nur einer von vielen Rückschlägen auf seinem Weg an die Spitze war.

Immer wieder blieb ihm die ihm so wichtige Anerkennung verwehrt. 1982 scheiterte ein Erstligaeinsatz unter seinem Vater bei Rio Ave am Veto des Präsidenten, 1996 hielt der FC Barcelona seine Dienste als Übersetzer von Bobby Robson für so unnötig, dass er ihm lediglich mickrige 60 Euro Monatsgehalt bot. 2000 verhandelte Benfica Lissabons Präsident hinter seinem Rücken mit einem Nachfolger. Mourinhos öffentliche Forderung nach einer Vertragsverlängerung wurde abgelehnt, er schmiss hin. Wieder einmal hatte er einen Rückschlag im Streben nach Anerkennung erlitten.

Sind diese vielen Zurückweisungen der Grund, warum er sich auch heute nach etlichen gewonnenen Titeln noch ständig von Schiedsrichtern benachteiligt fühlt und sich den Verschwörungen Offizieller ausgesetzt wird? Seine dank harter Arbeit errungenen Erfolge haben ihm zwar Ruhm und Ehre eingebracht. Man muss sie aber wohl auch als Verpflichtung sehen, die weiter die Ängste und Unsicherheiten schüren könnte, den immer größer werdenden Erwartungen irgendwann eventuell doch einmal nicht entsprechen zu können.

Arroganz hilft Mourinho Druck zu verarbeiten

Die ihm immer wieder vorgeworfene Arroganz, sein großspuriges Auftreten sind sicher auch seine Taktik, um den Fokus der Öffentlichkeit von der Mannschaft auf sich zu lenken, dem Team so den Druck zu nehmen. Vielleicht auch seine Reaktion auf die Showbiz-Anforderungen des Sports. Sie ist aber wohl in erster Linie sein persönliches Hilfsmittel, um mit diesem dauerpräsenten Druck umzugehen und seine exponierte Stellung als Alphatier im Trainerbusiness zu behaupten.

"Wenn sie dich treten, musst du zurücktreten", hatte er früher noch erklärt. Mittlerweile reagiert er nicht mehr nur, sondern agiert selbst offensiv. Wer sich anschickt, ihm seine sportlichen Erfolge streitig zu machen und seine Position in Frage zu stellen, wird aggressiv attackiert. Egal, ob Journalisten, Trainerkollegen oder aufmüpfige Spieler. Dass er damit extrem polarisiert, nimmt Mourinho in Kauf. Er braucht schließlich den Erfolg - für ihn der einzige wirkungsvolle Schutzschild gegen erneute Zurückweisungen und Benachteiligungen.

Mourinho verdient großen Respekt

Umso angenehmer und sympathischer ist es, dass sich Mourinho trotz dieser äußeren Schutzhülle aus Arroganz im Innern seine menschliche Seite bewahrt hat, er Einsatz und harte Arbeit schätzen und würdigen kann. Auf dem Trainingsplatz, in der Kabine, aber eben offenbar auch im Privatleben beim Umgang mit Menschen wie Abel Rodriguez. Denn dessen Geschichte war mit dem Besuch beim Clasico noch lange nicht beendet. So schnell wollte Mourinho ihn nämlich nicht wieder in die USA reisen lassen.

"Du kommst mit uns als Zeugwart nach Manchester. Du hilfst uns und darfst dir im Gegenzug dafür einen noch größeren Traum erfüllen: Ein Champions League-Spiel hautnah erleben", offerierte ihm der Trainer und vermittelte im Old Trafford nicht nur ein Shakehands mit Sir Alex Ferguson, sondern überredete Uniteds mexikanischem Nationalspieler Javier Hernandez auch noch, Abel nach Schlusspfiff sein Trikot zu überreichen. Auch den Spielball ließ er ihm einpacken.

Doch am meisten dürften Rodriguez die warmen Worte gefallen haben, die er laut Sports Illustrated mit auf den Weg bekam. Abel sei ein "harter Arbeiter und toller Mensch", zollte Mourinho ihm Respekt. Respekt, den auch der Trainer von Real Madrid für die in dieser Geschichte offenbarte strahlende Seite seines Charakters verdient. Trotz aller ohne Frage vorhandenen dunklen Aspekte.