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Datum: 14. Februar 2012, 03:23 Uhr
Format: Artikel
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Die besten britischen Schwergewichtsboxer

Lennox Lewis

Vitali Klitschko trifft Samstag auf den Briten Dereck Chisora. Wir nehmen das Duell zum Anlass, die Top 5 der besten britischen Schwergewichtler aller Zeiten zu küren. Vom Sandhügelkranich bis zum Löwen, vom "Tonypandy Terror“ bis zum "True Brit" sind einige große Namen vertreten.

Am Samstag verteidigt "Dr. Eisenfaust“ Vitali Klitschko seinen WBC-WM-Titel im Schwergewicht gegen den Briten Dereck Chisora. Der "Del Boy“ aus London geht als krasser Außenseiter in den Kampf. Wir nehmen das Duell zum Anlass, einen Blick auf die besten britischen Schwergewichtler aller Zeiten zu werfen.

Die Top 5 der besten britischen Schwergewichtsboxer

5. Tommy Farr (84-31-16)
KO-Quote: 18,05 Prozent
Kampfname: "Tonypandy Terror“

Tommy Farr wurde in Tonypandy (Wales) geboren und stammte aus armen Verhältnissen. Er fing bereits mit 12 Jahren an zu Boxen und sammelte früh Erfahrungen in dem Sport, der ihn aus der Armut der Kohlengruben-Milieus befreien sollte. 1937 wurde Farr im Alter von 24 Jahren nach einem Sieg über den Südafrikaner Ben Foord britischer und Commonwealth Meister im Schwergewicht.

Als er auch Ex-Weltmeister Max Baer und den Deutschen Walter Neusel schlagen konnte, hatte er sich zum Herausforderer von Weltmeister Joe Louis empor geboxt. Der legendäre Kampf gegen den "braunen Bomber“ fand am 30. August 1937 im Yankee Stadion in New York City vor 32.000 Zuschauern statt. Louis war blendend in Form, hatte nach seiner überraschenden Niederlage gegen Max Schmeling acht von neun Gegner durch KO besiegt.

Der Kampf gegen Tommy Farr war Louis erste Titelverteidigung. Beim Wiegen fragte Louis seinen Gegner, woher die Narben auf seinem Rücken stammen würden. Farr, der sich die Wundmale bei der Arbeit in den Kohlegruben zugezogen hatte, sagte nur: "Ach, das ist nichts, die habe ich von Kämpfen mit Tigern.“ Fast jeder Waliser saß in dieser Nacht am Radio, als Tommy Farr sich auf dem Zenit seines Könnens zeigte. Er war schnell auf den Beinen, boxte technisch versiert, doch am Ende von 15 Runden wurde Louis der Sieg zugesprochen, das Publikum in New York buhte daraufhin den eigenen Mann aus, denn nicht wenige hatten Farr vorne gesehen.

Farr sollte nie wieder so stark boxen wie an diesem Abend gegen Joe Louis. Er verlor anschließend gegen Jim Braddock, Max Baer, Lou Nova und Red Burman und trat mit gerade mal 26 Jahren zurück. Zehn Jahre später gab er noch einmal ein Comeback, weil er Geld brauchte, zu einem Titelgewinn sollte es aber nicht mehr reichen. Farr betrieb nach seinem Karriereende ein Pub in Brighton, Sussex, und starb 1986 mit 72 Jahren als einer der größten britischen Schwergewichtsboxer aller Zeiten.

4. Bob Fitzsimmons (66-8-4)
KO-Quote: 59,6 Prozent
Kampfname: "Ruby"

Mit neun Jahren ging der im Südwesten Englands geborene Robert James Fitzsimmons mit seinen Eltern nach Neuseeland. Er wurde zunächst Schmied, woraus man sich später seine enorme Schlagkraft erklärte. Allerdings stand sein muskulöser Oberkörper in groteskem Verhältnis zu seinen spindeldürren Beinen. Aus diesem Grund gab man ihm auch zahlreiche Spitznamen. Vom "Sandhill crane“ (Sandhügelkranich) bis zur "Fighting machine on stilts“ (Kampfmaschine auf Stelzen).

"Fitz“ oder auch "Ruby“, wie er genannt wurde, begann im Mittelgewicht und errang seinen ersten Weltmeistertitel 1891 in einem Kampf in New Orleans gegen den Iren Jack Dempsey. Am 17. März 1897 gewann er gegen den US-Amerikaner James J. Corbett den Weltmeistertitel im Schwergewicht und ist seitdem im Guinness Buch der Rekorde als leichtester Schwergewichts-Weltmeister aller Zeiten vertreten (75kg).

Im Kampf gegen Corbett wog er 6,35kg weniger als sein Gegner, doch das machte ihm nichts. "The bigger they are, the harder they fall“, sagte er einst. Im Kampf gegen Corbett musste allerdings zunächst Fitzsimmons in der sechsten Runde zu Boden, Corbett war der bessere Boxer und demolierte "Ruby Roberts“ Gesicht mit harten Schlägen. Doch Fitzsimmons hielt durch und landete in der 14. Runde einen harten Schlag auf den Solarplexus seines Gegners, der daraufhin zusammenbrach. Sein "Solarplexus“-Schlag wurde zur Legende und zu einer seiner stärksten Waffen im Ring.

1903 sicherte sich Fitzsimmons durch einen Punktsieg nach 20 Runden gegen George Gardiner den WM-Titel im Halbschwergewicht und wurde dadurch der erste Boxer überhaupt, der in drei unterschiedlichen Gewichtsklassen Weltmeister werden konnte. Er starb 1917 im Alter von 54 Jahren an Lungenentzündung in Chicago. 1990 fand Fitzsimmons Aufnahme in die International Boxing Hall of Fame. Das "Ring Magazine“ kürte den Briten zum achtbesten Puncher aller Zeiten.

3. Frank Bruno (40-5-0)
KO-Quote: 84,44 Prozent
Kampfname: "True Brit"

Franklin Roy Bruno wurde 1961 in London geboren. Seine Karriere nahm schnell Fahrt auf und schon im Alter von 25 Jahren boxte er gegen "Terrible“ Tim Witherspoon um den Weltmeistertitel nach Version der WBA. Bruno lag vor 40.000 Zuschauern im Wembley Stadion nach Punkten vorne, als Witherspoon ihn in Runde elf ausknockte. Der "True Brit“ galt als Boxer mit starkem Punch und enormer Reichweite (2,08 Meter), man sagte ihm aber auch ein Glaskinn nach.

1998 bekam Bruno gegen Mike Tyson die nächste Chance auf einen WM-Titel, musste sich in Las Vegas aber durch TKO in der fünften Runde geschlagen geben. Bruno gab nicht auf und weitere vier Jahre später stand er gegen Landsmann Lennox Lewis im Ring. Es war der erste rein britische Kampf um die Schwergewichts-WM. Bruno lag nach Punkten vorne, als er in Runde sieben von Lewis mit wilden Schwingern zusammengeschlagen wurde, bis der Ringrichter dazwischen ging.

Sein langer Weg sollte Frank Bruno 1995 aber schließlich doch noch zum Erfolg führen. Gegner war Oliver McCall, der überraschenderweise Lennox Lewis und Larry Holmes geschlagen hatte. Bruno gewann über 12 Runden klar nach Punkten und wurde im vierten Anlauf endlich Weltmeister im Schwergewicht.

2. Henry Cooper (40-14-1)
KO-Quote: 49,09 Prozent
Kampfname: "Our Henry“

"Our Henry“ gehört bis heute zu den beliebtesten britischen Boxern, was Cooper nicht zuletzt seinem beherzten Offensiv-Stil, seinem riesigen Kämpferherz und seinen beiden großen Duellen mit dem legendären Muhammad Ali zu verdanken hat. Cooper wurde am 3. Mai 1934 in London geboren und im Alter von 20 Jahren Profi-Boxer. Als amtierendem britischen und Commonwealth Champion wurden dem blonden Normalausleger Weltmeisterschaftskämpfe in den USA gegen Floyd Patterson (1959) sowie Sonny Liston (1963) angeboten.

Doch der Mann mit dem legendären linken Haken (bekannt geworden als "’Enrys ’Ammer“) zog es vor, 1963 im Wembley Stadion gegen Cassius Clay anzutreten. Obwohl Cooper fast zehn Kilo leichter war als der damals ungeschlagene 21-jährige Überflieger aus den USA, konnte er den späteren Muhammad Ali zum Ende der vierten Runde mit seinem linken Hammer fällen. Clays Trainer Angelo Dundee rettete seinen Schützling vor der sicheren Niederlage, indem er ihn nicht nur – wohlgemerkt unerlaubterweise – mit Riechsalz behandelte, sondern ein Loch im Handschuh mutwillig vergrößerte und so die Rundenpause um einige Minuten verlängerte, da erst Ersatzhandschuhe organisiert werden mussten.

Clay nutzte die längere Auszeit, kam wieder zur Besinnung und fügte Cooper in der fünften Runde mit gezielten Schlägen so heftige Cuts unter dem rechten Auge zu, dass Ringrichter Tommy Little den Kampf zugunsten des Amerikaners abbrechen musste. Drei Jahre später kam es im Wembley Stadion zum Rückkampf zwischen Cooper und Ali, der mittlerweile ungeschlagener Weltmeister war. Wiederum musste das Duell wegen heftiger Cuts bei Cooper abgebrochen werden. Der Englänger verlor, obwohl er – wie schon im ersten Kampf – auf den Scorecards in Führung lag.

1968 wurde Cooper gegen den Deutschen Karl Mildenberger zum zweiten Mal Europameister. Als er diesen Titel 1971 an Joe Bugner verlor, beendete er seine Karriere. Im Jahr 2000 wurde "Our Henry“ von Elisabeth II. zum Ritter geschlagen, sein Tod im Mai 2011 versetzte Box-Fans auf der ganzen Welt in Trauer.

1. Lennox Lewis (41-2-1)
KO-Quote: 72,73 Prozent
Kampfname: "The Lion"

Die unumstrittene Nr. 1 der britischen Schwergewichtler ist ohne Frage Lennox Claudius Lewis. Der 1,93 Meter große "Löwe“ startete als Amateur für Kanada, nachdem er 1977 im Alter von zwölf Jahren mit seiner Mutter aus dem heimischen London nach Kitchener in der kanadischen Provinz Ontario gezogen war. Sein boxerisches Talent wurde früh entdeckt und gefördert, 1983 wurde er Junioren-Weltmeister, und 1988 krönte er seine Amateur-Laufbahn mit der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Seoul.

Ein Jahr später wurde Lewis in England Profi und sammelte auch hier Titel wie andere Leute Briefmarken: 1990 wurde er Europameister, 1991 folgte der britische Meister-Titel, wiederum ein Jahr später der Commonwealth Champion-Gürtel. Am 8. Mai 1993 wurde Lewis durch einen Punktsieg über Tony Tucker in Las Vegas zum ersten Mal WBC Weltmeister im Schwergewicht.

Für die folgenden zehn Jahre zählte der Mann mit den markanten Rasta-Zöpfen zu den besten Schwergewichtlern der Welt. Zwar musste Lewis gegen Oliver McCall (im September 1994) und Hasim Rahman (im April 2001) überraschende KO-Niederlagen hinnehmen, konnte sich jedoch für beide Schlappen revanchieren und ist somit neben Muhammad Ali, Evander Holyfield, Vitali Klitschko und Michael Moorer einer von nur fünf Boxern, die insgesamt drei Mal Weltmeister im Schwergewicht wurden.

1999 vereinigte Lewis mit einem einstimmigen Punktsieg über Holyfield die WM-Gürtel der Verbände IBF, WBA und WBC. Zu seinen prominenten "Opfern“ zählen außerdem unter anderem Mike Tyson (wohlgemerkt weit nach seiner Glanzzeit), Frank Bruno, Tommy Morrison, Shannon Briggs, Francois Botha und natürlich auch Vitali Klitschko, der nach seiner verletzungsbedingten Niederlage in Los Angeles im Juni 2003 immer wieder eine Revanche von Lewis forderte. Allerdings ließ sich der britische Vorzeige-Boxer nicht aus dem wohlverdienten Ruhestand locken. Direkt nach seinem Sieg über Klitschko hatte er seine Karriere auf dem Höhepunkt beendet.

"Honorary Mention“

Natürlich gab es in der langen und ruhmreichen britischen Box-Geschichte noch viele weitere große Schwergewichtler, die es nicht in unsere Top 5 geschafft haben. Aus der jüngeren Vergangenheit sind den Allermeisten mit Sicherheit die Weltmeister David Haye, Herbie Hide und Henry Akinwande ein Begriff.

Nicht vergessen sollte man auch Bruce Woodcock (Europameister in den 40er Jahren), Don Cockell (WM-Herausforderer des legendären Rocky Marciano), Joe Bugner (mehrfacher Europameister und unter anderem Gegner von Ali und Joe Frazier), Brian London (unter anderem Gegner von Ali, Floyd Patterson, Ingemar Johansson und Henry Cooper) und Bombardier Billy Wells (britischer Meister von 1911 bis 1919 mit 14 erfolgreichen Titelverteidigungen), um nur einige zu nennen.

Wenn Dereck Chisora am kommenden Wochenende der Überraschungs-Coup gegen Vitali Klitschko gelingt, wäre ihm ein Platz in dieser ruhmreichen Aufzählung großer britischer Schwergewichtler in jedem Fall sicher.

Michel Massing