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Erst unter dem heutigen Coach der Équipe Tricolore erlebte Diarra von 2007 an bei Girondins Bordeaux - auch als Kapitän - seine Blüte. Es entstand eine Verbindung, auf die Blanc auch heute noch baut. "Er hatte nur eine durchschnittliche Saison, aber Alou ist immer da, wenn man ihn braucht", konterte der 46-Jährige die Kritik in den Medien an der EM-Nominierung des Profis von Olympique Marseille, "er ist ein geborener Wettkämpfer."
Diarra, der Arbeiter für das Team der Franzosen
Schon bei den drei Vorbereitungsspielen auf das Turnier in Polen und der Ukraine wirkte Diarra mit seiner Erfahrung vor der Abwehr beruhigend auf die häufig konfus anmutende französische Verteidigung. "Ich habe bewiesen, dass mein Einfluss nicht unerheblich ist", beschrieb er nun seine Rolle, "Bälle zurückerobern, den Angriff des Gegners unterbinden: Das ist undankbar, aber gut für die Mannschaft."
Angesichts der drohenden Ausfälle von Stamm-Sechser Yann M'Vila (Verstauchung im Sprunggelenk) und Ersatzmann Blaise Matuidi (Oberschenkelblessur) wäre der 41-malige Nationalspieler erstmals bei einer EM gefordert. "Wenn er sein Niveau auch bei der EURO zeigt, wird er das Mittelfeld absichern. Er schafft anderen die Möglichkeit, ein bisschen mehr zu machen", lobte Nebenmann Florent Malouda.
Nach einer im letzten Test beim 4:0 gegen Estland erlittenen Entzündung im Knie gehe es ihm "viel besser", versicherte Diarra zwei Tage vor dem Start, "ich fühle fast keine Schmerzen mehr". Bei der ersten Übungseinheit im Trainingszentrum Kirscha hatte er noch in Joggingschuhen seine Runden gedreht, während die Kollegen in einer Trainingshalle mit dem Ball tricksten. Es wäre aber nicht der erste Umweg, den Diarra in seiner Laufbahn nehmen müsste.