Der DFB-Sicherheitsbeauftragte Hendrik Große-Lefert glaubt trotz des Falls Pezzoni an eine langfristige Entspannung des aktuell so heiß diskutierten Fanproblems. "Wir haben eine einzigartige Fußballkultur in Deutschland. Die gilt es zu erhalten, und das ist der größte gemeinsame Nenner, den wir haben können", sagte der Funktionär des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Dienstag bei der Jahrestagung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG) in Karlsruhe. Der frühere Polizeibeamte betonte: "Die Strukturen im deutschen Fußball zum Themas Sicherheit und Fanarbeit sind sehr gut. Ich glaube auch, dass die richtigen Personen und Gruppen am Tisch sitzen. Das ist ein sehr belastbares Vertrauensverhältnis, dass da über die Jahre gewachsen ist. Wir tun auch gut daran, diese Basis sinnvoll zu nutzen und an einem Strang zu ziehen." Auf den aktuellen Fall Kevin Pezzoni, der seinen Vertrag beim 1. FC Köln am Freitag nach mehreren Drohungen von einigen Hooligans aufgelöst hatte, ging Große-Lefert bei einer Podiumsdiskussion nicht näher ein. Er sprach stattdessen noch einmal Zwischenfälle wie beim Relegationsspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC Berlin an, als jubelnde Fans noch vor dem Abpfiff das Spielfeld stürmten. "Ich glaube, dass wir uns davor hüten sollten, dass Einzelfälle, die bedauerlich und in ihrer Art und Weise auch völlig inakzeptabel sind, dazu führen, dass wir uns dem Thema zu aufgeregt nähern", sagte Große-Lefert. "Wir sollten sachgerecht langfristige Lösungen suchen. Wir sind dabei dies zu tun."