Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) plant offenbar eine sanfte Reform des DFB-Pokals, aus der vor allem die Zweitligisten gestärkt hervorgehen würden. Wie Sport Bild in einer Vorabmeldung berichtet, beschäftigt sich die für den Spielbetrieb zuständige Abteilung von DFB-Direktor Ulf Schott mit dem Vorschlag, im DFB-Pokal den Zweitligisten wie den Amateurvereinen ein grundsätzliches Heimrecht gegen Erstligisten einzuräumen.
Ein derartige Reform wird seit Jahren wiederholt diskutiert. Zuletzt hatte Stefan Kuntz, Vorstandsvorsitzender des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern, für diese Modusänderung plädiert, nachdem der Ex-Meister im Halbfinale am 16. April als krasser Außenseiter bei Rekordmeister Bayern München antreten muss.
Weiterhin erwägt der DFB angeblich, ab dem Viertelfinale die vier stärksten Teams bei der Auslosung zu setzen, um direkte Duelle der Top-Vereine in der Runde der letzten Acht zu verhindern. So solle der DFB-Pokal für Fans, TV-Sender und Sponsoren attraktiver gemacht und ein stark besetztes Endspiel garantiert werden.
Freilos für Europa-Teilnehmer?
Auch die Liga erwartet Änderungen nach Auslauf der TV-Verträge 2016. "Die international tätigen Klubs haben bei uns ihre große Sorge hinterlegt, was das Thema Regenerationszeit für die Spieler gerade nach einer WM oder EM betrifft. Darüber sind wir mit dem DFB im Gespräch", sagte DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig: "Diese Sorge wird möglicherweise durch die neu geschaffene Nations League noch verschärft."
Vorstellbar sei demnach, den sechs Europacup-Teilnehmern in der ersten Pokalrunde vor dem Bundesliga-Start ein Freilos zu erteilen. Dieser Modus wurde bereits in der Saison 1999/2000 praktiziert, aber aufgrund harscher Kritik der Amateurvereine nach einem Jahr bereits wieder rückgängig gemacht.
Auch stellt die Liga die Frage, warum das DFB-Pokalfinale und nicht der 34. Bundesliga-Spieltag den Saisonabschluss bildet.