Die deutschen Kanuten haben am ersten Finaltag des Heim-Weltcups in Duisburg drei Siege gefeiert. Auf die Top-Athleten Sebastian Brendel und Max Hoff war wieder einmal Verlass.
Sebastian Brendel reckte nach der Zieldurchfahrt den Arm freudestrahlend nach oben, Max Hoff zeigte nach seinem Erfolg hingegen kaum Emotionen: Angeführt von ihren beiden Top-Athleten haben die deutschen Kanuten einen glänzenden ersten Finaltag beim Heim-Weltcup in Duisburg hingelegt. Drei Siege, ein zweiter und ein dritter Platz in den sieben Endläufen der olympischen Klassen ließen auch Cheftrainer Reiner Kießler strahlen.
"Das ist ein sehr gutes Ergebnis, das bestätigt die Resultate der EM", sagte Kießler, dessen Athleten bei der EM Anfang Mai im tschechischen Racice mit vier Titeln in den wichtigen olympischen Klassen überzeugt hatten.
Brendel liegt "genau im Plan"
Canadier-Olympiasieger Brendel stellte über seine 1000-m-Paradestrecke wieder einmal seine derzeitige Ausnahmeposition eindrucksvoll unter Beweis. Den lange führenden Brasilianer Isaquias Queiroz dos Santos fing der Welt- und Europameister aus Potsdam noch sicher ab und gewann am Ende mit über einer Bootslänge Vorsprung. "Ich habe meine Chance gewittert und einen guten Endspurt hingelegt. Am Ende hat es zwar weh getan, aber der Sieg gibt weiteres Selbstvertrauen und Sicherheit. Ich liege genau im Plan", sagte Brendel, der an der Regattastrecke in Duisburg von seiner Familie unterstützt wird.
Ex-Weltmeister Hoff (Essen) dominierte den Kajak-Einer über den Kilometer und verwies den Tschechen Josef Dostal auf Platz zwei. "Ich bin auf einem vernünftigen Weg", meinte der Europameister und fügte mit Blick auf die enttäuschende WM 2014 in Moskau an: "Das ist eine Genugtuung."
Max Rendschmidt/Marcus Groß (Berlin/Essen) bescherten dem Deutschen Kanu-Verband (DKV) im Kajak-Zweier über 1000 m den dritten Sieg am Samstag. "Die Strecke liegt uns", sagte Rendschmidt und erinnerte an den WM-Triumph vor zwei Jahren in Duisburg. Sein Partner Groß warnte aber vor zu großer Euphorie vor der WM im August in Mailand: "Es gibt immer noch Möglichkeiten, wie wir uns verbessern. Wir wissen, was wir noch trainieren müssen."
WM steht vor der Tür
Die Europameister Ronald Rauhe/Tom Liebscher (Podsdam/Dresden) mussten sich im 200-m-Sprint im Kajak-Zweier derweil den serbischen Weltmeistern Nebojsa Grujic/Marko Novakovic geschlagen geben. Sabrina Hering/Tina Dietze (Hannover/Leipzig) paddelten im Kajak-Zweier über 500 m auf den dritten Rang.
Der Heim-Weltcup, bei dem am Sonntag noch fünf weitere Finals in den olympischen Klassen anstehen, dient den DKV-Athleten als wichtige Zwischenstation auf dem Weg zu den Weltmeisterschaften. In Italien geht es auch um Quotenplätze für die Olympischen Spiele 2016 in Rio. "Das müssen wir eine gute Balance zwischen Quotenplätzen und Medaillen finden", sagte Kießler.