Einst als Mozart mit der Kugel tituliert hat Thomas Broich wieder Spaß am Fußball und in Australien eine Heimat gefunden. Mittlerweile gibt es auch einen Trittbrettfahrer. sportal.de blickt im zweiten Teil der "Deutsche im Ausland"-Serie auch nach Spanien und in die USA.
In unserer Rundreise durch die Fußball-Ligen starten wir mit der Primera Division. Die Nationalspieler Sami Khedira und Mesut Özil werden dabei nicht näher betrachtet, ihre Rolle bei Real Madrid wird schon an anderer Stelle oft genug analysiert. Vielmehr interessiert da doch der Werdegang von Piotr Trochowski.
Dieser spielt seine zweite Saison in Spanien und hat sich inzwischen fest in der Mannschaft des FC Sevilla integriert. Während seiner ersten Spielzeit nach dem Wechsel vom HSV zu den Andalusiern absolvierte er in der Liga 35 Spiele, bei 27 davon stand er in der Startelf. Nach wie vor fehlt es dem Spiel des ehemaligen Nationalspielers aber an Torgefährlichkeit. Ein magerer Treffer gelang ihm seit seinem Wechsel.
Gemeinsam mit dem Ex-Schalker Ivan Rakitic bildet Trochowski das Kreativzentrum bei Sevilla und nach den ersten drei Partien steht zumindest ein Assist zu Buche. Die Punktausbeute des Teams entspricht den Erwartungen des Vereins bisher wohl nur bedingt.
Zwar liegen die Andalusier mit fünf Punkten auf dem siebten Tabellenplatz und haben noch kein Spiel verloren, doch die bisherigen Gegner Rayo Vallecano, Granada und Getafe sollten für Sevilla nicht der Maßstab sein, wenn sich der Club aus der viertgrößten Stadt Spaniens im Vergleich zum letzten Jahr verbessern und eine Saison ohne Europapokal-Auftritt vergessen machen will.
Zwei Neue in Spanien und die Krise in Moskau
Mit Christian Lell und Patrick Ebert haben sich jüngste zwei weitere Deutsche der spanischen Eliteliga angeschlossen. Die beiden wurden nach dem erneuten Abstieg der Berliner Hertha nicht mehr gebraucht und ein wenig unsanft vom Hof gejagt. Nun suchen sie ihr Glück in der Primera Division. Lell wechselte zum letztjährigen Überraschungsclub UD Levante und konnte als Rechtsverteidiger bereits im zweiten Spiel sein erstes Tor für den neuen Arbeitgeber erzielen.
Beim 3:2 gegen Espanyol Barcelona markierte er den wichtigen 2:2-Ausgleich. Momentan sieht es so aus, als sollte sich Lell auf seiner Position festgespielt haben. In der Europa League-Gruppenphase trifft Levante auf Hannover 96, ein attraktives Los für Lell, der sich gegen die ehemaligen Bundesligakollegen sicherlich beweisen möchte.