Felix Magath wehrt sich gegen die Vorwürfe der englischen Presse. Der beim FC Fulham mittlerweile entlassene Trainer soll mit seinen Spielern Psychospielchen gespielt und sie im Training an die Grenzen der Belastbarkeit geführt haben. Darüber hinaus habe es harte Geldstrafen gegeben und Magath habe eine Oberschenkelverletzung mit Käse behandeln wollen - laut Magath und dessen Anwalt schlicht falsche Darstellungen.
"Das ist frei erfundener Blödsinn", stellte Magaths Anwalt Ralf Höcker klar: "Mein Mandant starrt keine Spieler an. Er schweigt sie auch nicht an, und er testet auch nicht, ob sie blinzeln. Wäre es nicht so traurig, dass ein solcher Unfug verbreitet wird, könnte man darüber lachen."
Der "Guardian" hatte zuvor unter anderem berichtet, dass Magath Fulhams verletzten Brede Hangeland angewiesen habe, stundenlang mit einem Stück Blauschimmel-Käse auf dem lädierten Oberschenkel auf der Massagebank zu sitzen, da der Käse einen Heilungseffekt habe.
Magath dementierte das laut der "Bild" umgehend - er habe lediglich geraten, es "mal mit dem alten Hausrezept Quark" zu versuchen: "Ich würde nie einem Mediziner vorschreiben, was er zu tun hat." Außerdem soll er Spieler in sein Büro zitiert haben, um sie dann mehrere Minuten wortlos anzustarren - laut Höcker ebenfalls frei erfunden.
"Ein sehr strenger Trainer"
"Er ist ein sehr strenger Trainer. Sein Hauptwerkzeug ist es, Spieler mental und psychisch fertig zu machen, in der Hoffnung, damit bessere Resultate zu erzielen", kritisierte Hangeland, der Fulham nach der Saison verließ, dennoch und der ebenfalls abgewanderte John Arne Riise fügte hinzu: "Mit seiner Ankunft haben sie alles, wofür der Verein steht, die Toilette runter gespült."Darüber hinaus soll der deutsche Coach angeblich nicht zimperlich mit seinen Spielern umgegangen sein. Offenbar durften in Ungnade gefallene Spieler nicht mehr mit ihren Kollegen reden, an manchen Tagen ordnete Magath drei Trainingseinheiten an.
Zudem sollen zwei Nachwuchsspieler, die zu spät zum Training gekommen waren, eine saftige Geldstrafe aufgebrummt bekommen haben. Trotz des Einspruchs des Spielerrates lehnte es Magath ab, die Geldbuße an das Gehalt der Spieler anzupassen. Angeblich bezahlte Kapitän Scott Parker letztlich die Strafe. Um die vermeintlichen Falschaussagen einzudämmen, wird Magaths Anwalt angeblich jetzt Abmahnungen verschicken.
Autor: Adrian Franke