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Außerdem muss Thomas Schaaf beweisen, dass er mit der Vielzahl neuer Spieler umgehen kann und aus ihnen eine funktionierende Mannschaft formen kann. Vergangene Saison stimmte die Chemie in der Mannschaft überhaupt nicht, dies soll aber dieses Jahr deutlich besser sein, bestätigte auch Marco Arnautovic. "Der Trainer gibt uns ein gutes Gefühl, seit dem ersten Tag der Saison", sagte Arnautovic laut kreiszeitung.de.
Ein Problem droht Werder Bremen auch auf der Position im defensiven Mittelfeld, wo mit Fritz und Bargfrede zwei Spieler agieren, die ihre Stärken nicht im Spielaufbau haben. In den Vorbereitungsspielen zog sich deshalb Hunt teilweise weit zurück, um diesen Part zu übernehmen - keine Ideallösung.
Das begeistert mich an Werder Bremen
Henning Schulz: Nach zwei verkorksten Jahren zeigt man sich bei Werder Bremen mutig genug, einen kompletten Neuanfang zu starten und das nicht mit abgehalfterten Alt-Profis, sondern mit jungen Spielern, von denen ein Großteil gerade einmal ein Jahr Bundesliga-Erfahrung hat.
Ein risikoreicher Schritt, der aber von den Fans begeistert mitgetragen wird, nachdem sie gesehen haben, dass es in den vergangenen beiden Saisons auch mit erfahrenen Profis nicht mehr für einen Platz im internationalen Wettbewerb reichte.
Zudem spricht das neue System von Thomas Schaaf dafür, dass die Fans im Stadion wieder offensiv ausgerichteten Fußball sehen werden, was ebenfalls in den vergangenen beiden Jahre zu kurz kam, aber dem Club im letzten Jahrzehnt über die deutschen Grenzen hinaus in Europa bekannt gemacht hatte.
Das nervt mich an Werder Bremen
Marcus Krämer: Als die Wahl auf mich fiel, etwas Negatives über Werder zu schreiben, ging mein erster Gedanke sofort in Richtung Thomas Schaaf. Wie konnte ein Trainer nur so lange ein System spielen lassen, was nachweislich nicht mehr funktioniert hat. Doch Schaaf ist weise geworden und hat die Raute verbannt, endlich möchte sogar der neutrale Zuschauer sagen.
Stattdessen frage ich mich schon seit Jahren, warum sich Schaaf immer wieder Profis mit charakterlichen Defiziten in den Kader holt. Zuletzt hielten sich die Erfolge, die Werder mit Leuten wie Johan Micoud oder Ailton feiern durfte, doch stark in Grenzen. Mit Carlos Alberto ging es los, Marko Arnautovic macht immer noch mehr Schlagzeilen abseits des Platzes und Eljero Elia kämpft auch noch mit seinem beim HSV erworbenen Ruf. Schaaf glaubt, alles in den Griff zu bekommen, aber in den letzten Jahren produzierte Bremen verdammt viele Negativ-Schlagzeilen - die meiner Meinung nach durchaus hätten vermieden werden können.
sportal.de-Prognose: Werder Bremen
Auch wenn in Bremen vor dieser Saison vieles richtig gemacht wurde, ist doch die Fluktuation im Kader zu groß, um ganz oben angreifen zu können. Die Eingespieltheit einer Mannschaft ist ein zu wichtiger Faktor für den Erfolg und die kann sich - Testspiele hin oder her - eigentlich erst dem ersten Saisondrittel einstellen. Zudem ist der Kader in einigen Mannschaftsteilen dünn besetzt und bei Verletzungen, für die Werder in den vergangenen Spielzeiten sehr anfällig war, ist nicht immer gleichwertiger Ersatz zu finden. Deshalb landen die Grün-Weißen am Saisonende auf dem achten Platz. Immerhin die beste Platzierung der letzten drei Jahre.