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Wenn ein Trainer schon nach relativ großem Erfolg lieber in die 2. Liga geht, als seine Arbeit fortzusetzen, dann spricht wenig dafür, dass ein Bundesliganeuling wie Weinzierl im Falle einer Durststrecke unbehelligt seinen Job machen kann. Wenn es hier zu Missstimmungen kommen sollte und vielleicht noch ein wichtiger Spieler ausfällt, wäre es auch keine Überraschung, wenn Augsburg Letzter wird.
Das begeistert mich an Augsburg
Daniel Raecke: Chefredakteur: "Schreib mal, was Dich an Augsburg begeistert!" Ich so: "Hehe, der ist gut." Chefredakteur: "Wir brauchen es bis Freitag."
Also, was begeistert mich an Augsburg? Generell ist der FCA kein Club, der bei mir starke Emotionen weckt, man muss ja auch mit den Kräften haushalten als Fußballfan. Aber wenn man nur lange genug nachdenkt, dann findet man immer etwas. Nämlich dass eine Mannschaft, der ich selbst noch vor einem Jahr jede Chance auf den Klassenerhalt abgesprochen hatte, genau diesen geschafft hat. Aber nicht irgendwie, nicht mit Glück. Sondern mit Methode.
Und zwar so: Mit einem Kader, der faktisch nicht bundesligatauglich im engeren Sinne des Wortes war, machten Trainer und Spieler eine richtige Lernkurve mit und schafften es, von einem Team, das noch im Oktober daran zweifeln ließ, ob es überhaupt ein Spiel gewinnen könne, zu einer Mannschaft zu werden, die in jedem einzelnen Match konkurrenzfähig war. Ab Februar gab es überhaupt nur noch drei Niederlagen.
Anstatt die üblichen Phrasen zu bedienen wie "sich nicht verstecken", geschah das mit stabiler Defensivarbeit - genau das, womit man das Potenzial des Kaders maximieren konnte. In der Rückrunde kassierten nur drei Mannschaften in der Bundesliga weniger Gegentore als der FCA: Dortmund, Bayern und Gladbach. Mal ehrlich, wen begeistert das nicht?
Chefredakteur: "Das reicht dann an Zeichen".
Das nervt mich an Augsburg
Tobi Becker: Es gibt Vieles, für das ich mich interessiere, viele andere Sachen, für die ich erst langsam Interesse entwickle, und ebenso viele Dinge, in die ich mich rein arbeiten kann. Der FC Augsburg gehört zum Rest. Eine graue Maus, die so überflüssig ist wie Brotsuppe und gefühlte 34-mal Remis gespielt hatte in der vergangenen Saison, dabei waren es nur 14 Unentschieden. Woher diese Abneigung kommt, weiß ich nicht genau.
Vielleicht liegt es daran, dass Augsburg eine unbedeutende Rolle in der ersten Liga spielt. Vielleicht fehlen auch einfach nur die bekannten Spieler, die dem Team ein Gesicht geben können. Vielleicht fehlt mir einfach die Nähe zur Region. Das Mäuschen fällt nicht mal in den Medien auf, weder durch positive noch durch negative Geschichten. Ich bin mir sicher, dass Augsburg interessant sein kann, aber nicht für mich - noch nicht.
Die sportal.de-Prognose