Der verletzte John Degenkolb hält sich den Zeitpunkt seines Comebacks weiter offen und wird möglicherweise auch das Heimspiel beim Rennen "Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt" am 1. Mai verpassen. "Zeitlich kann und will ich keine Prognose abgeben. Ich kann nicht sagen, was in den nächsten Wochen passiert", sagte Degenkolb in Oberursel bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach dem schweren Verkehrsunfall im Trainingslager im Januar.
Definitiv fehlen wird Degenkolb bei den Frühjahrsklassikern Mailand-Sanremo am Samstag sowie Paris-Roubaix (10. April), bei denen er seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen wollte. "Das erste große Saisonziel, die Frühjahrsklassiker, ist abgehakt. Ich konzentriere mich jetzt auf das zweite große Ziel, die Tour de France", sagte der 27-Jährige vom Team Giant-Alpecin im Rahmen einer Pressekonferenz in Oberursel bei Frankfurt. Im Laufe der Woche will er wieder mit dem Rad-Training beginnen.
Degenkolb war zusammen mit fünf Mannschaftskollegen bei einem Frontalcrash mit einer unachtsamen britischen Autofahrerin nahe Calp/Spanien schwer gestürzt. Der gebürtige Geraer verlor dabei beinahe einen Teil des Zeigefingers. Außerdem erlitt er einen Unterarmbruch und zahlreiche tiefe Schnittwunden am Bein, am Arm und an der Lippe.
"Die Verletzungen sind enorm schwer gewesen und nach wie vor beeinträchtigend", sagte Degenkolb: Der Heilungsprozess nehme "wahnsinnig viel Zeit in Anspruch. Die Brüche sind nach wie vor nicht vollständig ausgeheilt, das alles sind große Belastungen für den Körper."
Wie funktionstüchtig speziell der noch immer von einer Schiene gestützte Zeigefinger wieder wird, ist ungewiss. "Da lässt sich leider noch keine Prognose abgeben", sagte der Sprint-Spezialist, der sich jedoch insgesamt auf "einem guten Weg" sieht.