IAAF-Präsident Sebastian Coe (59) hat sich dem öffentlichen Druck gebeugt und seine Botschafter-Rolle beim Sportartikel-Giganten Nike abgelegt. Dies gab der Brite am Donnerstagabend auf einer Pressekonferenz am Sitz des Leichtathletik-Weltverbandes in Monaco bekannt.
Coes Job bei Nike war vor allem vor dem Hintergrund der überraschenden Vergabe der WM 2021 an Eugene kritisiert worden. Die Stadt im US-Bundesstaat Oregon liegt nur unweit des Nike-Hauptsitzes in Beaverton und ist Gründungsort des Unternehmens.
Der zweimalige 1500-m-Olympiasieger Coe, damals IAAF-Vizepräsident, war seit Jahren Marken-Botschafter des Unternehmens und soll dafür jährlich ein sechsstelliges Honorar bekommen haben.
Coe behält Vorsitz bei CSM
Ebenso wird Coe nach den Olympischen Spielen seinen Posten als Vorsitzender des britischen Olympischen Komitees räumen. Den Vorsitz bei der PR- und Marketingagentur CSM will Coe allerdings behalten. Am Donnerstag ließ Coe mitteilen: "Auch wenn die Einnahmen von CSM aus der Leichtathletik zu vernachlässigen sind, hat das Unternehmen zugestimmt, weder für die IAAF noch für eine Stadt in Beziehung zur IAAF tätig zu werden, solange er deren Präsident ist."
In seiner Rolle bei CSM berät Coe Bewerber bei der Vergabe von Sport-Großereignissen und verdient dabei gut. So auch bei der Vergabe der ersten Europaspiele an den wegen andauernder Menschenrechtsverletzungen umstrittenen Ausrichter Baku in Aserbaidschan.