Clemens Prokop, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, hat die Bestätigung des Ausschlusses der russischen Leichtathleten von den Olympischen Spielen begrüßt.
"Das ist ein historischer Tag. Eine vergleichbare Entscheidung hat es noch nie gegeben", sagte Prokop dem SID: "Es ist ein guter Tag, weil klare Sanktionen eines internationalen Verbandes rechtlich bestätigt worden sind."
Die Bestätigung der Aussperrung der russischen Leichtathleten nannte Prokop einen "wichtigen Schritt zur Rückgewinnung der Glaubwürdigkeit des Sports."
Der gleichen Auffassung ist auch die NADA: "Der Ausschluss ist damit nicht nur politisch, sondern auch rechtlich bestätigt. Die NADA fordert gemeinsam mit anderen NADOs (Nationale Anti-Doping Organisationen, d. Red.) das IOC auf, nun zu handeln und dafür zu sorgen, dass auch die russischen Athletinnen und Athleten anderer Sportarten von den Olympischen Spielen ausgeschlossen werden", gab die Agentur in einem Satement bekannt.
Hörmann fordert IOC zu Ausschluss auf
DOSB Präsident Alfons Hörmann sieht in der Entscheidung "ein klares Signal an alle Beteiligten, dass hier die eindeutig definierten Grenzen inakzeptabel überschritten sind", wurde Hörmann in einem DOSB-Statement zitiert. Da der Beschluss des IAAF vor Gericht standgehalten hat, herrsche "wertvolle Klarheit", an der sich andere Verbände orientieren könnten.
Nun sei mit Blick auf die Sommerspiele in Rio de Janeiro das IOC um Präsident Thomas Bach am Zug. "Für das IOC ist damit die Grundlage geschaffen, um die von Thomas Bach angekündigten härtesten Sanktionen gegen dieses Betrugssystem auszusprechen", sagte Hörmann und betonte: "Denn wer gegen die gemeinsamen Spielregeln von Fairplay verstößt, gehört auf die Strafbank."
Das IOC will über einen möglichen Komplett-Ausschluss Russlands von den Olympischen Spielen bis Dienstag entscheiden.
Bundestag begrüßt Entscheidung'
Dagmar Freitag, Vorsitzende im Sportausschuss des Deutschen Bundestages, hält die Entscheidung ebenfalls für richtig. "Ich begrüße das CAS-Urteil, weil es auf einer Linie mit den Entscheidungen des Internationalen Leichtathletik-Verbandes IAAF liegt", sagte die SPD-Politikerin.
Freitag, auch DLV-Vize-Präsidentin, forderte das IOC auf, den Komplett-Ausschluss Russlands von den Spielen in Rio durchzusetzen. "Das Urteil ist auch ein unmissverständlicher Fingerzeig für das IOC. Die Fakten liegen auf dem Tisch. Das IOC kann nicht mehr länger auf andauernde Entscheidungsfindungen Dritter verweisen."
Wenig Verständnis zeigte Freitag für die lange Zeit, die das IOC zur Entscheidungsfindung benötigt. Bis höchstens zum kommenden Dienstag, also zehn Tage vor dem Start der Spiele in Rio, hat sich das IOC Zeit erbeten. "Vor allem im Interesse der Athletinnen und Athleten sollte diese Entscheidung jetzt endlich fallen; sowohl die bereits nominierten wie auch mögliche Nachrücker brauchen so schnell wie möglich Klarheit."
Auch Özcan Mutlu, Sprecher für Sportpolitik von Bündnis 90/Die Grünen, sprach von einer richtigen und notwendigen Entscheidung. "Ein Verband, der die internationalen Auflagen des Anti-Doping-Kampfs nicht erfüllt, kann und darf auch bei internationalen Großsportveranstaltungen wie den Olympischen Spielen keine Sonderbehandlung erhalten", sagte Mutlu.