Jürgen Klopp hat sich vor dem Champions-League-Finale gegen Bayern München angriffslustig gezeigt: Man werde den Bayern das Leben deutlich schwerer machen wird als zuletzt der FC Barcelona, der Glaube an die eigene Qualität sei da.
Barca war im Halbfinale sang- und klanglos mit 0:4 und 0:3 ausgeschieden. "Das ist mit uns nicht möglich. Wir sind ein unangenehmer Gegner für jede Mannschaft auf diesem Planeten", betonte Klopp im Kicker. "Der Unterschied zwischen Bayern und uns ist nicht so groß, dass ich uns nicht zutrauen würde, im Endspiel den entscheidenden Tick besser zu sein.
Sein Team müsse am "allerobersten Limit" spielen, um das Finale zu gewinnen, erklärte Klopp, betonte aber auch, dass die bisherigen Partien gegen die Münchner in diesem Jahr allesamt sehr eng gewesen seien: "Viel wird davon abhängen, wie mutig, frech, konsequent und diszipliniert wir unseren Plan umsetzen." Taktisch werde man sich kaum noch überraschen können.
Götze-Einsatz Wettlauf gegen die Zeit
Dabei hofft Klopp auch noch immer auf einen Einsatz von Mario Götze, der aktuell einen Muskelfaserriss auskuriert. "Er soll vom heutigen Montag an laufen. Dann haben wir eine starke Woche für Lauftraining und für den Wiedereinstieg in eine höhere Belastung", so der 45-Jährige. Einen Startelfeinsatz am Samstag gegen 1899 Hoffenheim schloss er allerdings aus.
Dass es in der Bundesliga in diesem Jahr schwer werden würde, hat Klopp schon im vergangenen Sommer geahnt: "Im Vorfeld der Saison war uns vollkommen klar, dass Bayern nach unserem Double brutal zurückschlagen würde und dass es für uns um Platz zwei gehen würde. "Dementsprechend sei das Saisonziel Platz zwei gewesen - "Auch wenn uns dann keiner auf den Lastwagen packt und durch die Stadt fährt."
Neue Taktik in der kommenden Saison
Zudem kündigte Klopp für die kommende Spielzeit an, dass die Borussia ihr Spiel etwas umstellen werde. "Es wird wieder mehr Richtung Spiel gegen den Ball gehen. Weniger Dominanzfußball. Und ein ganz wichtiger Aspekt: Wir wollen wieder dramatisch weniger Gegentore kassieren", sagte der Trainer. In diesem Jahr steht der BVB nach 33 Spieltagen bei 40 Gegentoren, in den zwei Meisterjahren waren es nur 25 und 22 Gegentreffer.
Die Suche nach einem Nachfolger für den abwandernden Mario Götze gestaltet sich derweil schwierig. "Bei den wenigsten Spielern, für die wir uns interessieren, laufen die Verträge aus. Und es ist entweder so, dass die Vereine keine Kohle brauchen, oder sie zocken so lange, bis wir aussteigen", erläuterte Klopp, der allerdings keine Namen von potentiellen Neuzugängen nennen wollte.
Im Fall Mats Hummels, an dem zuletzt der FC Barcelona interessiert gewesen sein soll, gäbe es nichts Neues: Ich bin davon überzeugt, dass Mats bei uns bleibt. Außerdem sollten sich die eigenen Fans "davon frei ma-chen, Angst vor der Zukunft zu haben". Borussia Dortmund sei aktuell zu stabil, zudem müsse man eine Mannschaft auch immer verändern und neue Impulse setzen.
Autor: Ruben Zimmermann