Tristesse beim BVB ist derzeit in der Liga an der Tagesordnung
Der ersehnte Befreiungsschlag blieb aus, Borussia Dortmund rutschte nach der vierten Niederlage in Folge noch tiefer in die Krise.
Am liebsten hätte sich Jürgen Klopp um die Analyse der jüngsten Pleite gedrückt. "Ich habe das ein oder andere schon mehrfach gesagt, aber das liegt an der langen Negativserie", meinte der Trainer des deutschen Vizemeisters Borussia Dortmund und formulierte im gleichen Atemzug die nächste Durchalteparole: "Wir werden weiterkämpfen!"
Der Tiefschlag des 0:1 (0:1) gegen Hannover 96, das zuvor schlechteste Auswärtsteam der Bundesliga, zeigte Wirkung. Der Blick auf die Tabelle nach dem sechsten Spiel in Folge ohne Sieg und vierten Niederlage in Serie bereitet im Umfeld des Traditionsklubs arge Kopfschmerzen.
CL kann man wohl abschreiben
Von den Saisonzielen, sprich Champions-League-Platz, müssen sich die Westfalen nach dem drittschlechtesten Saisonstart der Klubhistorie langsam, aber sicher verabschieden. Zwar wäre eine kurze Abwesenheit in der Königsklasse wirtschaftlich zu verkraften, doch es geht um mehr. Unter anderem um gute sportliche Argumente bei den anstehenden Vertragsverhandlungen mit Marco Reus und Ilkay Gündogan.Sechs Niederlagen stehen für den achtmaligen Meister nach neun Spielen zu Buche, so viele wie für keinen anderen der 18 Bundesliga-Klubs, nicht einmal für das Schlusslicht Werder Bremen. Und nur noch einen Zähler trennen die Borussen vom Relegationsrang 16.
Das sind die Fakten, ebenso wie die erneut schwache Ausbeute. "Der Gegner mach aus wenig viel, wir aus viel wenig", meinte Klopp, und Weltmeister Mats Hummels stellte fest: "Wenn wir unsere Chancen nutzen, dann gehen wir mit einem 3:0 nach Hause. Manchmal ist es bescheiden. Wir haben einige Partien, die ähnlich laufen."
Es war wie verhext
Wie recht er hatte. Wieder einmal war Geduld gegen einen defensiven Gegner gefragt. Dennoch erspielte sich der BVB "vier, fünf einhundertprozentige", so Klopp, aber traf das Tor nicht. Es war wie verhext. Dortmund hatte endlich seine Defensive stabilisiert, dafür hapert es umso mehr im Angriff. Dass der Gegentreffer, der erste Auswärtstreffer der Niedersachsen in der laufenden Spielzeit durch einen Freistoß von Hiroshi Kiyotake (61.) fiel, spricht Bände.Alles hatte der BVB versucht, selbst den Champions-League-Geist beschworen und die Trikots aus der Königsklasse, in der am vergangenen Mittwoch ein souveränes 4:0 bei Galatasaray Istanbul gelang, übergestreift. Genützt hat es nichts.
Aufwärtstrend erkennbar
Klopps Truppe bewies einmal mehr Kampfgeist, auch spielerisch war ein Aufwärtstrend erkennbar. "Aber wir müssen uns belohnen, und das tun wir nicht", ergänzte Klopp ratlos und blickte mit ernster Miene unter seiner schwarzen Baseball-Kappe hervor.Von Verständnis für die Situation, Lob für den Kampfgeist oder vom Glück des Gegners will der 47-Jährige nach den Spielen nichts mehr hören. "Wir müssen dranbleiben, das ist alternativlos, und wir müssen punkten - egal wer der Gegner ist."
Am Dienstag geht es im DFB-Pokal zum Zweitligisten FC St. Pauli, vier Tage später zum Prestigeduell mit dem Tabellenführer und Rekordmeister Bayern München. Einige BVB-Fans blicken mit Sorgen auf das Restprogramm des BVB, der noch gegen vier der derzeit besten sechs Bundesliga-Mannschaften antreten muss.
Das Restprogramm sei nicht so, dass man nur noch die Punkte addieren müsse, meinte Klopp kleinlaut. "Helfen wird uns auch in den nächsten Wochen niemand, das müssen wir ganz allein klären."
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