Die Cincinnati Bengals stehen an der Schwelle zur Postseason, haben in Monday Night Game allerdings eine schwere Aufgabe vor der Brust. Mit den Denver Broncos reist ein Topteam ins Paul Brown Stadium, zudem lastet ein dreifacher Fluch auf dem Team aus Ohio. Allerdings bangen die Broncos noch um Quarterback Peyton Manning.
Cincinnati Bengals (9-4-1) - Denver Broncos (11-3) (Di., 2.30 Uhr)
Nach Cincinnatis souveränem 30:0 über die Cleveland Browns und Johnny Manziel steht für das Team von Coach Marvin Lewis am Montagabend eine ungleich schwierigere Prüfung bevor. Die Bengals konnten in dieser Saison bei zwei Versuchen noch keinen Primetime-Sieg einfahren, dabei gelangen ihnen insgesamt nur 20 Punkte.
Auch die Statistik gegen den kommenden Gegner Denver liest sich verheerend: 13 der letzten 15 Vergleiche gingen an den zweimaligen Super-Bowl-Sieger aus Colorado.
Cincinnatis Komplex
Außerdem ist da noch Peyton Manning, ein überaus schlechtes Omen für Cincinnati - Mannings Statistik gegen die Bengals ist mit 8-0 lupenrein. "Das wird eine Herausforderung", wird Lewis im Vorfeld von "ESPN" zitiert. "Wir alle sind hier fokussiert auf ihn. Der Spieler, der er ist, wie er die Dinge auf dem Feld lenkt - das wird für uns ein großer Test." Beim letzten Aufeinandertreffen mit den Bengals komplettierte Manning 27 von 35 Pässen für 291 Yards und drei Touchdowns - am Ende stand ein 31:23-Sieg für die Broncos.Trotzdem wollen die Bengals alles in die Waagschale werfen. "Wir zeigen seit sieben Wochen eine Playoff-Mentalität", so Lewis, der auch von der Prime-Time-Allergie nichts wissen will: "Darüber müssen sich die Jungs keine Sorgen machen. Alles, was sie wissen, ist, dass wir mit Andy Dalton und A.J. Green da glaube ich bei zwei Siegen und vier Niederlagen stehen. Vermutlich ist das trotzdem meine Schuld, denn ich mag die späten Spiele nicht. Aber wir müssen diese Partie gewinnen."
Allerdings hatten die Bengals offensiv in dieser Saison unter anderem gegen New England, Indianapolis und Tampa Bay große Probleme - und Denver lässt in der AFC die wenigsten Yards pro Spiel zu. Außerdem bleibt Cincinnatis Pass-Rush, abgesehen vom Duell mit Cleveland in der Vorwoche, das Sorgenkind der Bengals - ein Problem gegen Manning. Immerhin: Für die Bengals würde ein Sieg eine AFC-Wild-Card und damit die vierte Playoff-Teilnahme in Folge bedeuten, in jedem Fall gibt es ein Division-Finale gegen Pittsburgh.
Bangen um Manning
Die Broncos haben ihr Postseason-Ticket dagegen bereits gelöst, doch noch ist im Fernduell mit den Patriots auch der Top-Seed der AFC drin. Der Titel in der AFC West ist hingegen bereits in trockenen Tüchern, doch der Fokus lag unter der Woche ohnehin auf Manning: Denvers Quarterback schlägt sich mit Problemen an der Hüfte herum, offiziell ist er als fraglich gelistet.Receiver Emmanuel Sanders plagten darüber hinaus noch am Samstag Grippe-ähnliche Symptome, sowohl Manning, als auch Sanders sollten aber spielen können. Linebacker Brandon Marshall und Tackle Paul Cornick fallen dagegen sicher aus, LB Danny Trevathan wird darüber hinaus den Rest der Saison verpassen. Außerdem drohen CB Kayvon Webster (Schulter), Tackle Ryan Clady (Hüfte) und RB Ronnie Hillman (Fuß) auszufallen.
Fox: "Saison noch nicht vorbei"
Broncos-Coach John Fox, dessen Team zuletzt vermehrt über sein starkes Run Game kam und damit auch gegen Cincinnati (124,8 Rushing-Yards pro Spiel zugelassen) Erfolg haben sollte, betonte dennoch: "Jeder hofft und träumt vor der Saison davon, eine Championship-Trophäe zu erringen. Wir waren letztes Jahr nah dran. Der AFC-West-Titel ist ein großer Erfolg, aber die Saison ist noch nicht vorbei."Auch Offensive Coordinator Adam Gase ist längst auf die Bengals fokussiert: "Wenn du zu viele lange Third Downs hast, wird es schwierig. San Diego hat das gut gemacht und uns da Probleme bereitet. Wir suchen weiter nach dieser effektiven Balance." Dabei will er weiter auf RB C.J. Anderson bauen: "Er hatte nicht viele Carries über die letzten Jahre, deshalb bin ich mir sicher, dass diese letzten vier Spiele ihm nicht viel ausmachen werden. Wir wollen sicherstellen, dass er seinen Rhythmus bewahrt und weiterhin sein Ding macht."
Autor: Marco Nehmer