Borussia Dortmund ist mit einem 1:0-Heimsieg in die Champions League gestartet, hat sich gegen Ajax Amsterdam trotz zeitweilig großer Dominanz allerdings sehr schwer getan. Mats Hummels verschoss einen Elfmeter, erst Robert Lewandowski erlöste den Meister.
Der Pole erzielte das Tor des Tages erst in der 88. Minute und ersparte Borussia Dortmund zum Auftakt ein Deja Vu an die letzte Saison. Mit diesem Pflichtsieg gegen den vermeintlich schwächsten Gruppengegner im Rücken kann das Team von Trainer Jürgen Klopp nun deutlich beruhigter zum nächsten Spiel der vermeintlichen Todesgruppe zu Manchester City reisen. Vor allem mit dem stürmischen Beginn und der über weite Strecken kontrollierten und sogar dominierten zweiten Halbzeit hatte sich Dortmund den Sieg redlich verdient.
Stürmischer, druckvoller Beginn von Borussia Dortmund
Der BVB in Bestbesetzung und erstmals mit Mario Götze (zentral) und Marco Reus (links) zusammen in der Startelf ging von Beginn an extrem hohes Tempo nach vorne und erstickte die Bemühungen von Ajax Amsterdam, Ruhe in die Partie zu bekommen, damit zunächst im Keim. Allerdings fehlte es im Spiel nach vorne an Genauigkeit. Die Niederländer brauchten knapp zehn Minuten, um sich auf diese Spielweise einzustellen und besser ins Spiel zu finden.
Sie suchten allerdings nicht wie Borussia Dortmund mit schnellen Pässen nach vorne den direkten Weg zum Tor, die Gäste ließen es gemächlicher angehen, ließen den Ball durch die eigenen Reihen rotieren, um das Spiel breit zu machen und die Defensive von Borussia Dortmund auseinander zu ziehen. Bei seiner ersten Chance profitierte Ajax allerdings von einem Ballverlust von Ilkay Gündogan im Spielaufbau. Über Ryan Babel kam der Ball zu Christian Eriksen, dessen Schuss aber von Weidenfeller pariert wurde. Im Gegenzug machte Gündogan seinen Fehler dann wieder gut, bediente Götze, der seinen Schuss allerdings genau auf Keeper Kenneth Vermeer platzierte.
Insgesamt war es eine intensive, aber eher chancenarme erste Halbzeit auf Augenhöhe mit leichten Vorteilen in punkto Ballbesitz für Ajax und nach Torschüssen für den BVB. Die Dortmunder hatten vorne zum Beispiel Pech, als Marcel Schmelzer bei seinem Abschluss nach Pass von Reus in etwas zu spitzem Winkel zum Tor stand. Hinten hatte Roman Weidenfeller dafür Glück, dass Ajax kein Kapital daraus schlagen konnte, dass der Keeper einen Steilpass vor der Strafraumgrenze zwar per starker Fußabwehr vor Erikson geklärte hatte, dann aber nicht schnell genug zurück in seinen Kasten kam.
Hummels vergibt Elfmeter, Lewandowski erlöst Borussia Dortmund
Ohne Wechsel ging es in die zweite Hälfte, in der Ajax Amsterdam, zunächst den besseren Start erwischte und Dortmund in der Abwehr schwamm. Siem de Jong scheiterte jedoch an Weidenfeller, Babel an der eigenen Abschlussschwäche. Für den BVB schien die Doppelchance allerdings eine Art Weckruf gewesen zu sein. Die Borussia riss das Spiel wieder an sich, belohnte sich trotz einer ganzen Reihe an guten Torgelegenheiten zunächst allerdings nicht dafür.
Das lag zum einen am starken Keeper Vermeer, der zunächst einen Reus-Schuss nach Götze-Zuspiel, dann auch einen Versuch aus 25 Metern von Gündogan hielt. Zum anderen aber auch an der eigenen Abschlussschwäche. So hätte Mats Hummels nach einem Foul von Ricardo van Rhijn an Götze per Strafstoß die verdiente Führung erzielen können, schoss allerdings viel zu schwach und unplatziert, als dass er damit den Keeper vor ernsthafte Probleme hätte stellen können. Der BVB machte den Sack nicht zu, Ajax Amsterdam schaffte es zwischendurch, sich mit langen Ballstafetten etwas mehr Luft zu verschaffen und besser in die Partie zu kommen.
Dass das hinten nicht unmittelbar zu einem Gegentor führte, war Schmelzer zu verdanken, der in einer brenzligen Situation den Ball aus der Gefahrenzone bugsieren konnte. So entschlossen der Außenverteidiger hinten agierte, so zögerlich agierte er offensiv. Nach schönem Doppelpass mit Reus wartete er zu lange, und verpasste die gute Einschussgelegenheit. Erst Lewandowski erlöste Borussia Dortmund zwei Minuten vor dem Ende. Lukasz Piszczek hatte ihm den Ball in den Fuß geköpft, den Lewandowski aus sieben Metern wuchtig in die Maschen drosch.