Mit einer abgeklärten Leistung im Achtelfinale der Champions League hat Borussia Dortmund gezeigt, dass man aus den vergangenen Jahren gelernt hat. Die Mannschaft wirkt reifer und konnte sogar den Ausfall von Mats Hummels verkraften.
Von einer Genugtuung zu sprechen wäre wohl zu viel. Aber nachdem sich die Borussia in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils in der Gruppenphase aus dem internationalen Geschäft verabschiedet hatte, tat der erste Einzug ins Viertelfinale der Champions League seit 15 Jahren sichtlich gut. "Das ist für uns alle ein außergewöhnlicher Moment, und so fühlt sich das auch an", erklärte Klopp bei Sky.
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ging sogar noch einen Schritt weiter: "Für uns ging es heute, auch wenn sich das abgedroschen anhört, um die Ehre. Dieses Gefühl, mal ins Viertelfinale einzuziehen, ist natürlich nicht zu ersetzen."
BVB bewahrt die Ruhe
Da passte es dann auch ins Bild, dass der Ausfall von Mats Hummels kaum ins Gewicht fiel. Im DFB-Pokal-Viertelfinale beim FC Bayern war vor allem der fehlende Spielaufbau des Innenverteidigers sichtbar, gegen Donezk ließ sich Ilkay Gündogan extrem tief fallen und holte die Bälle oft am eigenen Strafraum, um so das Spiel anzukurbeln.
Vor allen Dingen aber zeigte Felipe Santana eine abgeklärte Leistung und brachte den BVB in Führung. "Das ist natürlich super für mich. Heute hat alles gut geklappt", freute sich der Brasilianer.
Auch in der kurzen Drangphase von Donezk ließ Dortmund sich nicht aus der Ruhe bringen und fand seine Ordnung schnell wieder. "Man hat nach der Pause gesehen, wie stark Shakhtar sein kann, wenn man sie lässt. Da haben wir einen kurzen Moment gebraucht, ansonsten war das über 80 Minuten ein unglaubliches Spiel von uns", lobte Klopp.
BVB-Tor zum richtigen Zeitpunkt
Wo der BVB in der Vorsaison noch zu viele Möglichkeiten liegen ließ, zeigte er sich gegen Donezk abgeklärt. Unmittelbar nach der Drangphase der Ukrainer erhöhte Dortmund auf 3:0 und machte alles klar. "Danach hatten wir das Spiel endgültig in der Hand", wusste auch Torschütze Jakub Blaszczykowski.
Wie schon in der Gruppenphase hat der BVB gezeigt, dass er den nächsten Schritt gemacht hat. Das hat die Mannschaft jetzt auch in der K.o.-Phase bestätigt. Gündogan stellte auf der BVB-Homepage klar: "Wir brauchen uns nicht vor großen Namen zu verstecken, das haben wir auch in der Gruppenphase gezeigt."
Für das Viertelfinale ist man sich einig: Einen Wunschgegner gibt es nicht. Klopp konnte sich eine frühe Warnung aber nicht verkneifen: "Ich glaub es sind schon viele Mannschaften aus der Champions League geflogen, die bis dahin stark gespielt haben."
Autor: Adrian Bohrdt