Eine Bombendrohung gegen den Kongress des Weltverbandes FIFA in Zürich hat am Freitag die Präsidentschaftswahl verzögert. "Am Vormittag ging bei einer Redaktion in Zürich eine telefonische Bombendrohung ein. Die Stadtpolizei sowie Schutz und Rettung rückten mit diversen Spezialisten nach Oerlikon aus, um die Situation mit den Verantwortlichen der FIFA vor Ort zu beurteilen", teilte die Polizei Zürich mit.
FIFA-Generealsekretär Jerome Valcke erklärte nach einer 90-minütigen Unterbrechung: "Die FIFA und die Behörden haben die Lage sofort geprüft. In Absprache mit der FIFA haben die Behörden vorgeschlagen, die Anlage in der Mittagspause zu durchsuchen. Der Kongress kann weitergehen." Präsident Joseph S. Blatter fügte nach der Pause an: "Jetzt kann ich wieder lächeln."
Die Polizei teilte mit, der Saal sei "von Spezialisten der Stadtpolizei und vom Wissenschaftlichen Forschungsdienst" abgesucht worden. Unter anderem deshalb sei der Kongressraum im Züricher Hallenstadion geräumt worden, hatte Pressesprecher René Ruf zuvor dem SID gesagt: "Über alles Weitere werden wir in Kürze informieren."
Durch die Räumung verzögerte sich die ursprünglich für Freitagmittag geplante Wahl. Nach der Rede des Amtsinhabers Blatter und einigen weiteren Tagesordnungspunkten wurde gegen 12.00 Uhr eine Pause angesagt, alle mussten den Saal verlassen. Um 13.26 Uhr durften die Medien zurück in den Veranstaltungsraum.
Der Schweizer Blatter (79) hat nach dem Rückzug des portugiesischen Idols Luis Figo und des niederländischen Funktionärs Michael van Praag nur noch einen Gegenkandidaten: den jordanischen Prinzen Ali bin al Hussein (39).
Keine Entscheidung im ersten Wahlgang
Die Wahl des neuen Präsidenten der FIFA geht in die Verlängerung. Im ersten Wahlgang erreichten weder Amtsinhaber Joseph S. Blatter (79) aus der Schweiz noch Herausforderer Prinz Ali bin Al Hussein (39) aus Jordanien die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit. Im zweiten Wahlgang reicht die einfache Mehrheit. Blatter erhielt von 206 gültigen Stimmen 133, Ali 73.