Nach einem Sieg im Expresstempo bleibt Angelique Kerber bei ihrer Mission Titelverteidigung auf Kurs. Die topgesetzte Kielerin deklassierte Kristyna Pliskova (Tschechien) beim 6:0, 6:4 in der dritten Runde der Australian Open und zog ins Achtelfinale von Melbourne ein. Nach nur 55 Minuten Stunden verwandelte die zweimalige Grand-Slam-Siegerin Kerber in der Rod-Laver-Arena ihren ersten Matchball gegen die Zwillingsschwester von US-Open-Finalistin Karolina Pliskova.
"Ich habe jetzt meinen Turnier-Rhythmus gefunden und war auch ein bisschen lockerer heute. Es ist schön, in der zweiten Woche zu stehen" sagte Kerber. Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner meinte: "Ich glaube, dass bei Angie jetzt einiges an Ballast abfällt. Ich hoffe, dass sie weiter den Druck abschütteln kann."
In der Runde der letzten 16 trifft die Weltranglistenerste am Sonntag auf Coco Vandeweghe aus den USA (WTA-Nr. 35). Aus den bisherigen beiden Vergleichen mit der aufschlagstarken Vandeweghe ging Kerber als Siegerin hervor.
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Zwei Tage nach ihrem 29. Geburtstag gewann Kerber im Linkshänderinnenduell mit Pliskova gleich die ersten acht Spiele und machte im ersten Satz gerade einmal drei sogenannte unforced errors. Allerdings profitierte sie auch von den 13 unerzwungenen Fehlern der 1,84 Meter großen Pliskova.
Break zum 5:4
Nach Kerbers 2:0-Führung im zweiten Durchgang kam die Tschechin dann besser ins Schwung und holte sich die nächsten drei Spiele. Das vorentscheidende Break gelang der Favoritin dann zum 5:4.
Kerber war nach ihren etwas holprigen beiden Dreisatzsiegen zum Auftakt des Happy Slams und der Kritik von einigen Experten die Erleichterung über den klaren Erfolg anzumerken. Und das Team Kerber/Torben Beltz hält auch in Melbourne an alten Ritualen fest. Wie immer lässt sich der Coach in den Turniertagen einen Bart stehen. Am Donnerstag ging der 40-jährige Beltz aber zumindest zum Friseur und trennte sich von seiner "Matte" auf dem Kopf.
Am Freitag folgte Mischa Zverev (Hamburg) ins Achtelfinale, die Chance auf die Runde der letzten 16 hatte zudem Qualifikantin Mona Barthel (Bad Segeberg). Am Samstag könnten Alexander Zverev (Hamburg/Nr. 24) und Philipp Kohlschreiber (Augsburg/Nr. 32) nachziehen.
Insgesamt 14 deutsche Profis hatten beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres im Hauptfeld gestanden. Die Australian Open 2017 sind mit einem Preisgeld von umgerechnet rund 34,87 Millionen Euro dotiert. Das bedeutet eine Steigerung von 14 Prozent gegenüber der Veranstaltung im vergangenen Jahr. Sieger und Siegerin kassieren jeweils 2,58 Millionen Euro, die Finalisten bekommen die Hälfte (1,29 Millionen).