Russlands Leichtathleten bleiben bis auf eine Ausnahme kollektiv für die Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) gesperrt. Der Weltverband IAAF hat einen Antrag des russischen Sportministers Vitali Mutko über eine Sondererlaubnis für Jelena Issinbajewa und Co. abgelehnt. "Die früher getroffene Entscheidung bleibt in Kraft", sagte Mutko, der IAAF-Präsident Sebastian Coe zuvor in einem Brief um eine Starterlaubnis für die Leichtathleten ersucht hatte.
Das IAAF-Council hatte zuletzt am 17. Juni in Wien die Suspendierung des russischen Verbandes wegen des massiven Dopingbetrugs auf unbestimmte Zeit bestätigt und damit das Aus der russischen Leichtathletik für die Spiele in Brasilien bestätigt. Zuletzt war eine Gruppe um Issinbajewa vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS mit einer Klage gegen den Ausschluss gescheitert. Einzig Weitspringerin Darja Klischina erhielt von der IAAF die Startberechtigung für Rio, da sie schon lange in den USA lebt und nicht dem korrumpierten russischen Kontrollsystem unterlag.
Doping-Whistleblowerin Yuliya Stepanova wurde der Start als "neutrale Athletin" am Zuckerhut vom IOC verwehrt. Zwar begrüßte die Ethikkommission Stepanowas Beitrag zum Anti-Doping-Kampf, da sie aber selbst mindestens fünf Jahre Teil des Systems gewesen sei, würde sie nicht die ethischen Anforderungen an einen olympischen Athleten erfüllen.