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3. (3) Barcelona
Kurz vor Pfingsten beendete Barcelona die Saison mit dem Pokalsieg gegen Athletic Bilbao und verhinderte so die erste titellose Spielzeit für den scheidenden Trainer Josep Guardiola. Dass die Blaugrana es zweimal in Folge nicht schafften, gegen Chelsea zu gewinnen, liefert bei aller Feldüberlegenheit der Katalanen den Grund dafür, dass Barcelona hinter den Blues eingestuft wird. Das ist wieder ein Fall von Potenzial, das man nicht abrufen kann. Ob Barcelonas Spielsystem damit dauerhaft entzaubert ist, und Guardiola-Nachfolger Tito Vilanova zum Verwalter des Umbruchs werden muss, bleibt abzuwarten. Ein Abgesang auf die weltbeste Fußballmannschaft der letzten drei Jahre wäre jedoch verfrüht.
Doch wie für den FC Bayern gilt auch hier: Aus 70 Prozent Ballbesitz in drei Spielen innerhalb einer Woche nur einen Punkt zu holen, ist allein kein Ausweis von Klasse. Eher des Gegenteils.
2. (4) Chelsea
Zum ersten Mal seit Jahren ist der Champions League-Sieger nicht die Nummer eins in Europa, der Rangliste nach gesehen. Und das nicht, weil wir Chelseas effizienten Defensivfußball nicht würdigen würden - sondern, weil Platz sechs in der Premier League einen Hinweis auf die Schwächen der Blues gibt. Andererseits ist dafür nicht Roberto di Matteo verantwortlich zu machen, unter dessen 22-Spiele-Ägide Chelsea zwei Titel gewann und nur drei Spiele verlor. Im gleichen Zeitraum verlor Bayern fünf Spiele und gewann keinen Titel. Das sind Gründe für Chelseas bessere Platzierung.
1. (1) Real Madrid
Auch in diesem Fall gäbe es Argumente für eine andere Bewertung. Natürlich ist der spanische Meistertitel nicht mehr wert als die Champions League. Aber die Art und Weise, in der Real Madrid mit dem Sieg in Barcelona zwischen den beiden Bayern-Spielen alles klar machte und am Ende mit 100 Punkten und 121 Toren eine Saison für die Ewigkeit abschloss, bestätigt uns in der Einschätzung, dass José Mourinhos Team am ehesten den Rang als Europas Nummer eins verdient.
Daniel Raecke
Mitarbeit: Danial Montazeri