Trainer Fuat Kilic vom 1. FC Saarbrücken hat schwere Vorwürfe gegen einen Betreuer des SC Freiburg erhoben. "Ich wurde rassistisch beleidigt", sagte der 41-Jährige nach dem 2:1-Sieg gegen die 2. Mannschaft des Bundesligisten der Saarbrücker Zeitung: "Es wurde gerufen: Kann dieser Scheiß-Türke sich hier alles erlauben?"
Nach Angaben des Saarbrücker Pressesprechers Christoph Heiser hat Schiedsrichter Timo Gerach einen Sonderbericht verfasst. Freiburgs Sprecher Rudi Raschke bestritt die Vorwürfe. "Sowohl der genannte Betreuer, als auch sämtliche Vertreter des Regionalliga-Teams, die auf der Bank saßen, bestreiten, dass es eine ausländerfeindliche Beleidigung gegen den Trainer des 1. FC Saarbrücken gab", erklärte er, bedauerte aber, "dass der Betreuer sich zu einem Streit mit Saarbrückens Trainer Fuat Kilic hinreißen hat lassen. Wir betonen zugleich, dass rassistische oder in anderer Form diskriminierende Beleidigungen keinen Platz beim SC Freiburg haben und streng geahndet würden, ganz egal, wer so etwas ausspräche."
Es habe sich um ein "hitziges Spiel" gehandelt, "bei dem es bereits vor Anpfiff verbal zur Sache ging, im Laufe des Spiels wurde von der Saarbrücker Bank eine Wasserflasche auf unsere Bank geworfen", teilten die Freiburger weiter mit: "Der Saarbrücker Trainer gab später auf der Pressekonferenz zu, sich beim versehentlichen Wegschlagen eines Balles auf die Tribüne nicht im Griff gehabt zu haben und verwies zur Erklärung auf die Beleidigung, die gefallen sein soll. Diese gab es jedoch nicht, auch wenn es sehr wohl Wortgefechte zwischen beiden Bänken gab."
Kilic erklärte: "Ich lebe seit 34 Jahren in Deutschland, habe einen deutschen Pass. Ich bin vielleicht deutscher als dieser Typ. Was ist los mit der Integration? Ich finde es sehr schade und es tut mit leid für einen Verein wie den SC Freiburg, der ja auch sehr viele Spieler mit Migrationshintergrund in seinen Reihen hat. Aber solche Dinge haben im Fußball nichts verloren."