
Drei Tore von Heung-Min Son sorgten für einen Sieg Leverkusens über den Hamburger SV. Die Show des Südkoreaners gegen seinen Ex-Club war aber nur eine von vielen Geschichten, die beim 5:3 geschrieben wurden.
Bayer betrieb durch den 5:3-Sieg Wiedergutmachung für die 0:1-Pleite vor Wochenfrist bei Eintracht Braunschweig und festigte den dritten Tabellenplatz. Zum elften Mal in Folge blieb der Werksklub in der BayArena ungeschlagen. Der HSV kassierte nach sieben Punkten aus den letzten drei Auswärtsspielen unter dem neuen Trainer Bert van Marwijk wieder eine Niederlage. Die letzten beiden Auswärtsbegegnungen hatten die Hamburger sogar beide gewonnen und dabei 8:0 Treffer dabei erzielt.
Heung-Min Son schnürte durch seine Treffer in der 10., 16. Minute und 55. einen Dreierpack. Stefan Kießling (72.) auf Zuspiel von Son sorgte mit seinem siebten Tor in dieser Spielzeit für das 4:2, Gonzalo Castro für den Endstand (89.). Seinen einzigen Bundesliga-Saisontreffer hatte Son zuvor zum Saisonauftakt vor drei Monaten gegen Freiburg erzielt. Maximilian Beister (23.) und Pierre-Michel Lasogga (49./74.), der sein siebtes und achtes Saisontor erzielte, trafen für die Hanseaten, die nie aufgaben und durchaus zu überzeugen wussten.
Die Son-Show
Son sorgte in der ersten Halbzeit für die Glanzlichter. Der Asiate war mit seinen Antritten kaum zu stoppen und stellte die Abwehr der Gäste ein ums andere Mal vor unlösbare Probleme. Beim 1:0 verwertete er ein Zuspiel von Gonzalo Castro, beim 2:0 war Sidney Sam mit einem Pass in die Tiefe Wegbereiter. Son ließ seine Gegenspieler Heiko Westermann und Jonathan Tah wie Anfänger stehen, umkurvte auch noch Schlussmann René Adler und schob ein. Der Ex-Leverkusener Adler war bei beiden Son-Treffern machtlos.
Der Werksklub machte von Beginn an viel Druck, hielt das Tempo hoch und schnürte die Hanseaten in der eigenen Hälfte ein. Sam (7.) besaß die erste Gelegenheit, verzog allerdings freistehend. Der HSV kam nur selten zu Entlastungsangriffen, sah sich immer wieder in die Defensive gedrängt. Bayer zeigte viel Laufbereitschaft und schaffte es immer wieder, mit Pässen in die Tiefe die Gäste zu überraschen. Erst nach Beisters Treffer konnte der HSV die Begegnung offener gestalten.
Auch Leverkusen mit Schnitzern
Beister nutzte einen kapitalen Fehler von Bayer-Kapitän Simon Rolfes und schoss auf Vorarbeit von Hakan Calhanoglu das Anschlusstor für die Norddeutschen. Der Treffer löste die Verkrampfung bei den Hamburgern. In der 27. Minute zwang Beister Bayer-Keeper Leno aus spitzem Winkel per Kopf zu einer Faustabwehr. Beide Teams lieferten sich ein Duell mit offenem Visier und begeisterte die Fans beider Lager.
Auch in der zweiten Hälfte blieben beide Teams im Vorwärtsgang, sie schenkten sich nichts. Son profitierte bei seinem dritten Tor von einem abgefälschten Schuss von Kießling, der vor seine Füße sprang. Beide Teams lieferten sich ein Spiel mit viel Rasse und Klasse. Die Zweikämpfe wurden zum Teil mit großer Härte ausgeführt.