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John Higgins hat hier große Berühmtheit erlangt, als sein Fall um die Welt ging. Reporter des Boulevardblattes "News of the World" hatten sich als russische Unternehmer getarnt, die angeblich eine Turnierserie planten. So wurde erst Manager Pat Mooney, dann auch Higgins nach Kiew eingeladen, um einen Deal zu besprechen.
Vor der versteckten Kamera ging es dann auch um die Möglichkeit einer Manipulation. John Higgins erklärte freimütig, dass ein Spieler immer Fehler einbauen könne, die kein Mensch jemals erkennen würde. Mooney bestätigte dies und meinte, dass es ob der Größe der Tische eine Kleinigkeit wäre, den Ball hie und da ein Stück zu weit rollen zu lassen.
Das Gespräch weitete sich aus und im Endeffekt hieß es, dass Higgins absichtlich vier Frames in einem Jahr verlieren könne und man dafür die Summe von 260.000 Pfund investieren würde. Von diesem Deal, wäre er denn wirklich geschlossen worden, hätte wohl kaum ein Mensch etwas mitbekommen. Denn kleine Fehler einzubauen, ist eben kein Problem.
John Higgins im Glück - Quinten Hann acht Jahre gesperrt
Läuft der Spielball Zentimeter zu weit, ist die Stellung verloren und der folgende Ball oft nur sehr schwer zu spielen. Nur wurde das Video natürlich veröffentlicht, John Higgins daraufhin für sechs Monate gesperrt. Die Meinung vieler Fans zu Higgins ist heute klar definiert, er hat jeglichen Kredit verloren und wird in den Augen der Leute auf ewig ein Verbrecher bleiben.
Der Snooker-Verband konnte ihm nicht eindeutig nachweisen, das Angebot angenommen zu haben. Denn Higgins erklärte, er habe Angst gehabt, es mit der russischen Mafia zu tun zu haben. Deswegen habe er zum Schein mitgespielt. Allerdings hatte er dies nicht angezeigt und den Eindruck erweckt, für Manipulation empfänglich zu sein - daher die Strafe.
Schlimmer erwischte es den Australier Quinten Hann. Der Bad Boy, seinerzeit sogar im Boxring mit Mark King, fiel auf Undercover-Reporter von der Sun rein, soll dazu den damals 23-jährigen Neil Robertson gefragt haben, ob er für 30.000 Pfund Matches verschieben würde. Als Ergebnis - auch, da er nicht zur Anhörung erschien - wurde er für acht Jahre gesperrt.
UK Championship: Keine Strafe gegen Maguire und Burnett
Der Fall Hann war eine eindeutige Geschichte, oft ist es allerdings sehr zweifelhaft, ob die Profis wirklich ihre Finger im Spiel haben. Drei Beispiele: Bei den UK Championship 2008 hatte es beim Spiel zwischen Stephen Maguire und Jamie Burnett viele Wetten auf ein 9:3 gegeben. Burnett verschoss in Frame zwölf Schwarz zum Framegewinn, Maguire siegte mit 9:3.