
Die Verpflichtung von Kevin-Price Boateng hat sich für den FC Schalke 04 bereits nach wenigen Wochen das erste Mal ausgezahlt. Der Neuzugang vom AC Mailand erzielte beim 1:0 der Knappen beim FSV Mainz 05 den Siegtreffer.
Boateng traf in der 34. Minute für die Schalker, die gegen Steaua Bukarest antreten müssen. Es war der erste Auswärtssieg der Gäste in der laufenden Saison. Die Mainzer, die seit Mai 2006 zu Hause nicht mehr gegen Schalke gewonnen haben, kassierten dagegen die erste Heim-Niederlage.
Vor dem Anpfiff in Mainz hatte sich das Machtspielchen um den Rückzug der Polizei aus der Schalker Arena als Sturm im Wasserglas entpuppt. Der Verein und Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger haben den in aller Öffentlichkeit ausgetragenen Streit bei einem "Krisengipfel" beigelegt und anschließend eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht. Der Inhalt: Alles bleibt wie gehabt - die Polizei wird am Mittwoch gegen Bukarest wie gewohnt im Stadion präsent sein.
Polizei und Schalke 04 sprechen sich aus
Beide Seiten gelobten Besserung. Verein und Ministerium wollen Diskussionen um Einsätze nicht mehr öffentlich austragen. "Um zu einer vertrauensvollen Partnerschaft zurückzukommen, vereinbarten die Gesprächspartner, dass Kritik und unterschiedliche Bewertungen von Sicherheitsfragen bei Fußballspielen unmittelbar zwischen dem Verein und der Polizei erörtert werden", heißt es in der Erklärung. Darüber hinaus sollen die Sicherheitskonzepte derart "optimiert werden, dass künftig weniger Polizei im Stadion eingesetzt werden muss". In sechs Monaten werde die Vereinbarung dann auf ihre Wirksamkeit überprüft.
Vor 34.000 Zuschauern in der ausverkauften Mainzer Arena, darunter Bundestrainer Joachim Löw, verstrich die erste Viertelstunde ohne nennenswerte Höhepunkte. Beide Teams waren zunächst darauf bedacht, in der Defensive gut zu stehen. Die Offensivprotagonisten Julian Draxler und Boateng (Schalke) sowie Nicolai Müller (Mainz) kamen nicht zum Zug.
Schalke 04 übernimmt das Kommando
Nach knapp 20 Minuten übernahmen die Schalker, die ohne Klaas-Jan Huntelaar, Felipe Santana, Christian Fuchs, Sead Kolasinac, Kyriakos Papadopoulos und Chinedu Obasi auskommen mussten, das Kommando. Die größte Chance zur Führung hatten dennoch die Gastgeber durch den in der Anfangsphase auffälligen Eric Maxim Choupo-Moting (21.). Fünf Minuten später hatten die Mainzer, bei denen Julian Koch, Niki Zimling, Niko Bungert und Shawn Parker fehlten, bei einer guten Einzelaktion Draxlers Glück.
Danach verflachte das Niveau. Das zeigte sich auch vor dem Tor Boatengs, dem ein haarsträubender Abspielfehler des Mainzers Shinji Okazaki vorausging. Der Distanzschuss Boatengs an sich war aber sehenswert. Mit dem Tor war die Mainzer Serie dahin: Der FSV war in allen bisherigen Saisonspielen mit 1:0 in Führung gegangen.
Nach dem Seitenwechsel kontrollierten die Schalker das Geschehen. Draxler (56.) und Dennis Aogo (59.) hätten den Vorsprung ausbauen können. Die Mainzer machten auch nach über einer Stunde nicht den Eindruck, dass sie das Spiel noch drehen könnten. Erst in der 66. Minute vergab Elkin Soto per Kopf eine gute Möglichkeit, zwei Minuten später scheiterte Jefferson Farfán auf der Gegenseite an FSV-Torwart Heinz Müller.