
Mit der Herrlichkeit des hochgelobten Trainer-Neulings Tayfun Korkut ist es schon nach sechs Wochen an der Seitenlinie von Hannover 96 wieder vorbei. Fünf Tage nach dem 0:2 bei Schalke 04 unterlag 96 zum Auftakt des 21. Bundesliga-Spieltags auch beim FSV Mainz 05 mit 0:2 (0:0)
Yunus Malli (51.) und Eric Maxim Choupo-Moting (90.+3) sorgten für die zweite 96-Pleite in Folge. Damit droht Hannover, das die ersten beiden Partien unter Korkut gewonnen hatte, nun doch wieder der Abstiegskampf. Dagegen liegen die Mainzer nach dem vierten Sieg in den zurückliegenden fünf Spielen weiter gut im Rennen um einen Platz in der Europa League.
Die 26.754 Zuschauer in der Mainzer Arena sahen in der Anfangsphase eine fast schon langweilige Partie ohne Höhepunkte. In den Strafräumen spielte sich nichts ab, die Defensivreihen hatten alles im Griff. In der Offensive scheuten beide Teams das Risiko, die Abwehrarbeit stand im Vordergrund. Das führte dazu, dass die erste Viertelstunde ohne jede Torchance über die Bühne ging. Nicht einmal Standardsituationen sorgten für Gefahr.
Die Mainzer, bei denen Julian Baumgartlinger, Christoph Moritz und Dani Schahin fehlten, hatten erst in der 19. Minute so etwas wie eine Möglichkeit. Dem Distanzschuss von Nationalspieler Nicolai Müller fehlte aber die Präzision.
Die Gäste, die ohne Steven Cherundolo, Felipe, Christian Pander, Artur Sobiech und Didier Ya Konan auskommen mussten, leisteten sich in dieser Phase einige Konzentrationsschwächen. Der FSV konnte aber kein Kapital daraus schlagen. Die Mannschaft Korkuts, der zwischen 1992 und 1994 mit FSV-Trainer Thomas Tuchel bei den Stuttgarter Kickers unter Vertrag stand, fing sich rasch wieder. Das schwache Spiel blieb auch Mitte der ersten Hälfte weitgehend ausgeglichen.
In der 28. Minute erlebte das Spiel seinen ersten echten Aufreger. FSV-Torwart Loris Karius und Kapitän Nikolce Noveski leisteten sich einen gemeinsamen Aussetzer, den Leonardo Bittencourt aber nicht zur Führung nutzen konnte. Sieben Minuten später hatte der Mainzer Innenverteidiger Stefan Bell auf der Gegenseite eine ähnlich gute Chance. Bell kam aber nicht an 96-Keeper Ron-Robert Zieler vorbei.
Kurz nach dem Seitenwechsel leitete ein Geistesblitz von Müller die Mainzer Führung ein. Müller spielte Malli mustergültig frei, der markierte seinen dritten Saisontreffer. Danach nahm das Spiel Fahrt auf. Die eingewechselten Mainzer Choupo-Moting (52., 65., 69.) und Niki Zimling (84.) sowie der Ungar Szabolcs Huszti auf der Gegenseite (53., 90.+2) verbuchten gute Möglichkeiten. Mainz hätte das Spiel vorzeitig entscheiden müssen.