(Seite 2 von 3)
Oder spricht sie einfach nur nach, was ihr ihre Eltern und ihr Trainer eintrichtern? Ist sie vielleicht nur ein weiteres dieser Tenniskinder, das von ihren Eltern von Kindesbeinen an auf Erfolgskurs getrimmt worden ist, so wie einst Jennifer Capriati, die in den 90ern daran zwischenzeitlich fast zerbrochen war? Von außen ist das natürlich nicht seriös zu beurteilen. Beachten sollte man in diesem Zusammenhang auch, dass Donna den Leistungsgedanken bereits seit frühester Kindheit verinnerlicht hat. In ihrer Familie dreht sich alles um Sport. Oma Lidika, eine Kunstturnerin und Sportlehrerin, soll einst das Fußball-Talent von Davor Suker entdeckt haben, Opa Branko war ein ausgezeichneter Bogenschütze und späterer Fußball-Jugendleiter bei NK Osijek, Mutter Brankica Hürdenläuferin, Vater Igor Fußball-Torwart.
Henmans Ex-Coach steuert Vekics Karriere
Die Eltern unterstützen sie, seit sie mit Sechs zum ersten Mal zum Schläger griff, später mit Zehn die U12 Meisterschaften in Kroatien gewann. Die Mutter wohnt bei ihr nahe dem Trainingszentrum in London, versorgt ab und an Journalisten auf Donnas Presseterminen mit selbstgebackenem Kuchen, der Vater begleitet sie auf Turnierreisen. Das Kommando führt allerdings seit mittlerweile vier Jahren David Felgate, der als Coach einst Tim Henman in die Weltspitze führte und dort etablierte. Felgate beorderte Vekic nach London, lenkt ihre Karriereschritte und gestaltet seitdem auch ihren Turnierkalender. Mit Umsicht, aber manchmal auch harter Hand. Zwei eng hintereinander liegende Turniere auf zwei verschiedenen Kontinenten sind keine Seltenheit. Vekic soll sich schließlich auf das harte Tour-Leben vorbereiten. DIe Familie vertraut seinen Methoden. Denn, so erklärte Donna laut baz.ch, Felgate wisse genau, was sie sich in ihrem Alter zumuten könne und was nicht.
Felgate dürfte auch maßgeblich hinter dem Entschluss gesteckt haben, dass Vekic nach dem verlorenen Wimbledon-Viertelfinale im Juniorinnen-Turnier ihre Nachwuchskarriere an den Nagel hängte - eigentlich gegen den aktuellen Trend. Die Zahl der Teenager im Profizirkus ist in den letzten Jahren schließlich deutlich zurückgegangen. Weil die etablierten Spielerinnen heutzutage deutlich fitter und stärker sind als noch vor zehn Jahren, bleiben viele Nachwuchsspielerinnen mittlerweile deutlich länger auf Juniorinnenlevel, um nicht zu schnell frustiert zu werden. Nicht so Vekic. "Ich habe gespürt, dass mein Tennis besser zum Erwachsenen-Level passt, und mich sofort wohlgefühlt", verkaufte sie den Abschied von der Junior-Ebene als ihren eigenen Entschluss.