
Wer ist Durchschnitt, wer ist Spitze? Eine Frage, die in der DEL zur Halbzeit nicht so einfach zu beantworten ist. sportal.de-Kolumnist Olaf Edig versucht sich trotzdem an einer Einordnung von Augsburg bis Berlin.
Im Prinzip lässt sich die Tabelle eigentlich gar nicht so klar aufteilen, wie es die Begriffe "Mittelfeld" und "Spitzengruppe" nahelegen. Dazu ist das Feld in dieser Saison viel zu eng zusammen. Ein einziges starkes Wochenende einer Mannschaft, und punktloses einer anderen, und die Karten sind wieder völlig neu gemischt. Insofern ist diese Einteilung nicht mehr als eine Momentaufnahme? Oder etwa doch nicht?
Augsburger Panther (9) - Erwartungen erfüllt, nicht Hoffnungen
Mit den Augsburger Panthern und den Straubing Tigers wende ich mich nun zwei Wackelkandidaten zu, zunächst geht es aber um die Oberschwaben. Derzeit liegen die Panther auf Platz 9, ein Rang, mit dem man wohl leben könnte, wenn es so auch nach dem 52. Spieltag kommt. Nach unten hat man ein paar Punkte Absicherung, der Abstand zu den Plätzen, die zur direkten Teilnahme an den Playoffs berechtigt, ist nicht unüberbrückbar.
Von schweren Verletzungen blieben die Panther weitgehend verschont, sieht man einmal von Michael Bakos ab und J.D. Forrest ab, womit den Schwaben allerdings auch zwei wichtige Verteidiger länger fehlen, beziehungsweise gefehlt haben. Mit den Nachverpflichtungen von Nick Ross und zuletzt Derek Whitmore hat man aber offensichtlich ein glückliches Händchen gehabt. Eine Schwächung der Mannschaft sind die beiden jedenfalls nicht.
Insgesamt spielt der AEV, der zu den Teams ohne NHL-Verpflichtungen zählt, eine durchwachsene Saison, die man so durchaus auch hätte erwarten können. Große Sprünge sind vielleicht nicht zu erwarten, eher etwas mehr Konstanz. Das könnte sich einstellen, wenn das Team vor allem defensiv etwas stabiler wird.
Straubing Tigers (8) - Rückkehr des verlorenen Sohns
Nach der fabelhaften letzten Saison scheinen sich die Tigers in diesem Jahr etwas schwerer zu tun; ist es einfach nur die Rückkehr zur Normalität? In der letzten Spielzeit standen sie zum selben Zeitpunkt auf Rang sechs, mit zwölf Zählern Vorsprung vor dem ersten Nicht-Preplayoffplatz. In diesem Jahr sind es lediglich vier Punkte, die von Platz elf trennen.
Doch dass es nicht so "einfach" würde wie in der Vorsaison, war eigentlich zu erwarten angesichts gewichtiger Abgänge wie dem von Bruno St. Jacques, Barry Brust und Matt Hussey. Von schwerwiegenden Verletzungen blieben die Tigers weitgehend verschont, Tyler Beechey musste ein paar Partien aussetzen, genau wie Sandro Schönberger und Florian Ondruschka. Im Großen und Ganzen hat man gut nachgelegt: Jason Bacashihua hat sich als würdiger Nachfolger von Brust erwiesen, Blaine Down, praktisch als Nachfolger von Matt Hussey geholt, hat die Erwartungen mehr als erfüllt.