
Lange sah es so aus, als ob der FSV Mainz 05 die nächste Niederlage in der Bundesliga hätte hinnehmen müssen. Die TSG Hoffenheim führte mit 2:0 und es sah nicht so aus, als ob die Rheinhessen noch Punkte einfahren würden - doch zehn starke Minuten reichten.
Mit einem Kraftakt hat der FSV Mainz 05 die weitere bittere Pleite gerade noch abwenden können. Die Rheinhessen kamen nach der imposanten Aufholjagd noch zu einem 2:2 (0:2) gegen 1899 Hoffenheim und vermieden damit die sechste Pflichtspiel-Niederlage in Folge. Kevin Volland (14.) und Roberto Firmino (22.) hatten die TSG 2:0 in Führung gebracht, Eric-Maxim Choupo-Moting (82.) und Yunus Malli (90.+2) sicherten Mainz schließlich noch einen verdienten Punkt.
Die 25.187 Zuschauer in der Mainzer Arena sahen in den ersten Minuten ein reines Kampfspiel. Die Gastgeber, bei denen Bo Svensson sowie Julian Koch, Niko Bungert sowie Julian Baumgartlinger fehlten, gaben keinen Ball verloren. Nach einem Freistoß von Johannes Geis wurde es das erste Mal gefährlich für die Gäste (3.). Kurz darauf forderten die Mainzer nach einem Zweikampf zwischen Hoffenheims Abwehrchef David Abraham und Niki Zimling einen Elfmeter (9.). Schiedsrichter Wolfgang Stark (Ergolding) ließ die strittige Szene aber weiterlaufen.
Kevin Volland tankt sich durch
Nur drei Minuten später hatten die Kraichgauer, die nach wie vor auf die aussortierten Profis Tim Wiese, Edson Braafheid, Matthieu Delpierre, Matthias Jaissle und Tobias Weis verzichten, die Chance zur Führung. Tarik Elyounoussi traf mit seinem Distanzschuss aber nur die Latte. Wenig später machte es der seit Wochen in Topform spielende Volland besser. Der Kapitän der deutschen U21-Nationalmannschaft schloss eine Einzelaktion gekonnt ab. Es war bereits das fünfte Saisontor Vollands.
In der 21. Minute mussten die Gäste, bei denen der 19 Jahre alte Jeremy Toljan als Ersatz für den verletzten Außenverteidiger Fabian Johnson sein Bundesliga-Debüt feierte, ihren französischen Top-Torjäger Anthony Modeste vom Feld nehmen. Der Angreifer (Verdacht auf Adduktorenzerrung) wurde durch Sven Schipplock ersetzt. Dieser Tausch war ein Glücksgriff von Trainer Markus Gisdol. Nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung bereitete der Joker den fünften Saisontreffer des brasilianischen Spielmachers Firmino vor.
Spätes Tor für den FSV Mainz
In der 26. Minute sendete der Japaner Shinji Okazaki mit seiner Chance wieder ein Mainzer Lebenszeichen. Kurz zuvor hatte Coach Thomas Tuchel in Choupo-Moting schon früh den dritten Stürmer gebracht, der FSV drängte als Folge dieser Maßnahme auf den Anschlusstreffer. Geis sorgte mit einem Distanzschuss fünf Minuten vor der Pause noch einmal für Gefahr.
Nach dem Seitenwechsel waren die Hoffenheimer dem dritten Tor zunächst näher als die Mainzer ihrem ersten. Der FSV konnte keinen Druck entwickeln, der Offensive um Nicolai Müller fehlte die Durchschlagskraft. Erst in der 56. Minute wurde es im Hoffenheimer Strafraum wieder gefährlich, Zimling konnte aber nicht vollstrecken. Danach verflachte das Niveau, vor beiden Toren passierte wenig. Das änderte sich in der 69. Minute, Müller scheiterte aber am Hoffenheimer Torwart Koen Casteels.
Nach Choupo-Motings Treffer drängte Mainz vehement auf den Ausgleich, blieb aber trotz einiger Großchancen bis in die Nachspielzeit glücklos - dann traf Malli, der einen Versuch von Noveski noch berührte, aus dem Getümmel.