
Bis zur 87. Minute sah es so aus, als ob Bayer Leverkusen eine Vorentscheidung im Kampf um Platz drei hätte erzwingen können. Dann stolperte Ömer Toprak in Teemu Pukki, verursachte einen Elfmeter, sah die Rote Karte und der FC Schalke kam noch zum 2:2-Endstand.
Kapitän Simon Rolfes (39. Minute) brachte die Gäste zunächst mit einem kontrovers diskutierten Treffer in Führung. Stefan Kießling (58.) sorgte vor 61.619 Zuschauern in der Veltins-Arena sogar für eine komfortable 2:0-Führung, doch der eingewechselte Teemu Pukki (71.) und Raffael (87., FE) retteten noch einen Punkt für die Schalker. In der Schlussphase sah Bayers Ömer Toprak wegen einer Notbremse die Rote Karte.
Großchancen für Schürrle und Draxler
Die Gäste waren in der Anfangsphase die bessere Mannschaft und hätten in der 7. Minute in Führung gehen müssen. Nach einem schönen Doppelpass mit Simon Rolfes stand Andre Schürrle frei vor Timo Hildebrand. Anstatt den Ball aber noch einmal quer zum mitgelaufenen Stefan Kießling zu legen, schloss Schürrle selber ab und schoss den Ball genau in die Arme des Schalker Torwarts.
In der 11. Minute hatte Julian Draxler auf der anderen Seite nach einem sehenswerten Sololauf die erste Schalker Torchance. Der 19-Jährige dribbelte sich in den Strafraum, ließ dort gleich zwei Gegenspieler aussteigen und schoss den Ball aus halblinker Position flach aufs Tor. Torwart Bernd Leno war allerdings rechtzeitig unten und konnte den Ball noch zur Ecke abwehren.
Offene Partie zwischen Leverkusen und Schalke
Die Schalker, bei denen unter anderem Jefferson Farfan, Roman Neustädter und der langzeitverletzte Klaas-Jan Huntelaar fehlten, fanden mit zunehmender Spieldauer besser in die Partie und hatten in der 21. Minute die nächste gute Möglichkeit. Nach einem Konter versuchte es Raffael mit einem Distanzschuss, der von Philipp Wollscheid zur Ecke abgefälscht wurde. Zwei Minuten später kam der Brasilianer aus rund 18 Metern erneut zum Abschluss, scheiterte dieses Mal allerdings an Bernd Leno.
Trotzdem blieben auch die Gäste weiterhin gefährlich. In der 29. Minute blockte die Schalker Abwehr nach einer Flanke zunächst einen Schuss von Sidney Sam, den Nachschuss aus halbrechter Position schoss Daniel Carvajal dann ans Außennetz. Zwei Minuten später kam Sam nach einem Dribbling aus ähnlicher Position zum Abschluss, zielte aber zu hoch.
Führung mit bitterem Beigeschmack
In der 39. Minute kam es dann zu heftigen Diskussionen zwischen den Schalkern und Schiedsrichter Manuel Gräfe. Nach einer Leverkusener Ecke prallten Ciprian Marica und Stefan Kießling zusammen, der Schalker blieb verletzt im Strafraum liegen. Bayer spielte allerdings weiter und flankte den Ball erneut in den Strafraum, wo Simon Rolfes am langen Pfosten lauerte und per Kopf das 1:0 für die Gäste erzielte. Trotz aller Schalker Proteste zählte der Treffer - die Leverkusener gingen mit einer Führung in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel blieben die Leverkusener zwar das aktivere Team, trotzdem hatte Schalke in der 57. Minute die große Chance zum Ausgleich. Nach einer Ablage von Raffael kam Julian Draxler aus rund 13 Metern völlig frei zum Abschluss, sein Schuss landete aber auf der Tribüne.
Stattdessen sorgte Stefan Kießling keine 60 Sekunden später für die vermeintliche Vorentscheidung. Der Stürmer touchierte eine Freistoßflanke aus dem Halbfeld von Michal Kadlec mit dem Kopf, diese landete unhaltbar im Tor.
Pukki und Raffael retten einen Punkt
In der 66. Minute wechselte Jens Keller dann Teemu Pukki für Ciprian Marica ein - und der Finne brachte Schalke fünf Minuten später noch einmal in die Partie zurück: Bernd Leno konnte einen unplatzierten Schuss von Michel Bastos nur nach vorne abwehren, wo Pukki am schnellsten reagierte und das 1:2 erzielte.
Die Schalker drängten in den verbleibenden Minuten auf den Ausgleich, nutzten allerdings zunächst ihre Chancen nicht. Unter anderem scheiterte Christian Fuchs in der 79. Minute mit einem abgefälschten Schuss an Bernd Leno. Drei Minuten vor dem Ende kamen die Gastgeber dann doch noch zum Ausgleich.
Ömer Toprak brachte Pukki im Strafraum unglücklich zu Fall, Schiedsrichter Gräfe entschied auf Strafstoß, den Raffael sicher zum 2:2-Endstand verwandelte. Außerdem sah Toprak für seine Notbremse die Rote Karte. Leverkusen bleibt damit weiterhin mit vier Punkten vor den Schalkern auf Tabellenplatz drei. Nur noch einen Zähler dahinter liegt der SC Freiburg, der bereits am Freitag gegen Hannover gewonnen hatte.
Ruben Zimmermann