
Im Breisgau wird die Wirtschaft angekurbelt: Nicht nur, dass der SC Freiburg Einiges an Transfergeldern einnehmen wird, mindestens ein Reisebüro vor Ort dürfte sich freuen, hat doch der heimische Bundesliga-Club nach dem Sieg gegen Hannover 96 einigen Reisebedarf: Der Europapokal rückt näher.
Der SC Freiburg darf weiter von der dritten Europapokalteilnahme seiner Vereinsgeschichte träumen. Im Freitagspiel der Bundesliga bezwang die Elf von Trainer Christian Streich Hannover 96 souverän mit 3:1 (2:1) und rückt nun sogar an Champions-League-Qualifikationsplatz vier heran.
Christian Schulz (24./Eigentor), Max Kruse (44.) und Jonathan Schmid (73.) trafen vor 23.000 Zuschauern im Mage-Solar-Stadion für den SCF. Konstantin Rausch (36.) glich für die insgesamt zu zaghaften Gäste zwischenzeitlich aus. Freiburg imponierte mit Einsatzfreude und schönem Kombinationsspiel. Der Sieg hätte durchaus höher ausfallen können. Hannover droht nach der elften Auswärtsniederlage der Saison den Anschluss an die Europa-League-Plätze zu verlieren.
Stindl aus dem Lazarett von Hannover 96 in die Startelf
Die Hausherren mussten kurzfristig auf Jan Rosenthal verzichten. Für den Ex-Hannoveraner rückte Ivan Santini erstmals in dieser Saison in die Startelf. Bei 96 wurde Lars Stindl nach überstandenem Syndesmosebandriss gleich in der Anfangsformation aufgeboten. Auch Jan Schlaudraff erhielt von Beginn an das Vertrauen von Trainer Mirko Slomka. Für die beiden mussten Hiroki Sakai und Sergio da Silva Pinto auf der Bank Platz nehmen.
Beide Mannschaften suchten von Beginn an ihr Heil in der Offensive. Die Hausherren übernahmen nach rund zehn Minuten allerdings immer mehr das Kommando, waren kombinationssicher und aggressiv. In der 12. Minute vergab Kruse nach schöner Kombination freistehend, in der 23. Minute traf der Stürmer dann den Außenpfosten.
Patzer bringt SC Freiburg in Führung
Eine Minute später fiel dann das überfällige 1:0. Hannovers Keeper Ron-Robert Zieler unterlief eine Flanke von Jonathan Schmid, der Ball landete beim verdutzten Schulz, der die Kugel ins eigene Tor lenkte. Wie aus dem Nichts kam Hannover in der 36. Minute allerdings zum Ausgleich: Mame Diouf erlief Pavel Krmas' verunglückten Kopfballrückpass zu Oliver Baumann und bediente Rausch, der den Ball mit einem Schlenzer im Tor unterbrachte.
Doch Freiburg war keineswegs geschockt und übernahm sofort wieder die Kontrolle. Kurz vor der Pause brachte der starke Kruse die Breisgauer mit einem platzierten 16-Meter-Schuss wieder in Front.
SC Freiburg schnürt Hannover 96 ein
Auch nach dem Seitenwechsel blieb der SC Freiburg die klar bessere Mannschaft. Schmid (55./59.) und Daniel Caligiuri (60.) zwangen Zieler zu Glanzparaden. Hannover fiel bei allem Engagement wenig ein. Die einzige gute 96-Chance im zweiten Durchgang vergab Diouf (68.) kläglich.
Freiburg machte es besser und erhöhte durch den starken Schmid, der an allen drei Toren beteiligt war, nach einem Konter in der 73. Minute auf 3:1. Begünstigt wurde der Treffer von einem Stellungsfehler von Steven Cherundolo. Auch Zieler sah bei der Abwehr des scharfen Schusses aus 13 Metern unglücklich aus.
Marco Heibel