
Borussia Mönchengladbach schoss sich durch ein 4:2 bei der SpVgg Greuther Fürth wieder in Schlagdistanz zu den internationalen Tabellenrängen. Auch dank einer 80-minütigen Überzahl setzten sich die Gäste von Coach Lucien Favre beim Aufsteiger mit 4:2 (1:2) durch.
Drei Tage nach dem Europa-League-Match in Marseille katapultierten sich die Fohlen auf Platz acht. Die SpVgg Greuther Fürth wartet dagegen weiterhin auf den ersten Heimsieg in der Bundesliga und droht im Abstiegskampf schon früh den Anschluss zu verlieren. Dem Neuling fehlen nun vier Zähler zum VfL Wolfsburg auf dem Relegationsrang.
Zwei Rote Karten für Fürth
Oscar Wendt (22. Minute), Martin Stranzl (51.), Patrick Herrmann (57.) und Thorben Marx per Handelfmeter (90.+2) erzielten die Tore für die Gäste. Bernd Nehrig ebenfalls mit einem Strafstoß (10.) und Edgar Prib (43.) hatten die Fürther - die nach dem Platzverweis gegen Thomas Kleine (12.) fast über die gesamte Spieldauer zu zehnt spielen mussten - zweimal in Führung geschossen. Fürths Milorad Pekovic sah in der Nachspielzeit auch noch die Gelb-Rote Karte.
Für die Mission Aufholjagd im Tabellenkeller hatte Fürths Coach Mike Büskens Gerald Asamoah nach überstandener Oberschenkelzerrung wieder in die Startelf zurückgeholt - und der frühere Schalker war gleich einer der Hauptdarsteller einer rasanten Anfangsphase: Nach einem frechen Dribbling war der Routinier an der Strafraumgrenze vom sieben Jahre jüngeren Wendt plump gefoult worden (8.). Den fälligen Strafstoß verwandelte Nehrig mittig zu seinem ersten Bundesligator.
Asamoah glänzte zu Beginn
Der Aufsteiger kaufte dem Europa-League-Team in den ersten Minuten den Schneid ab, schon vor dem Führungstreffer hätte Prib aus kurzer Distanz das 1:0 erzielen können (4.). In wesentlich komplizierterer Lage machte es der Mittelfeldspieler dann besser, als er einen Konter hervorragend abschloss: Asamoah hatte den Teamkollegen auf der linken Seite exzellent freigespielt, Prieb vollstreckte ins lange Eck.
Dass die Gastgeber in einer Halbzeit doppelt so viele Treffer bejubeln durften wie in den vorherigen fünf Heimspielen zusammen, lag auch der anfangs zu sorglosen Gladbacher Defensive. Stellte sich Wendt bei der Elfmeteraktion ungeschickt an, so klappte vor dem zweiten Gegentor das Umschalten von Angriff auf Abwehr nicht.
Gagelmann entschied auf Rot für Kleine
Dabei standen dem Favre-Team früh nur noch zehn Fürther gegenüber. Ein Foul des früheren Gladbachers Kleine an Herrmann kurz vor dem Strafraum wertete Schiedsrichter Peter Gagelmann als Notbremse, sodass der Innenverteidiger vom Platz musste. Zehn Minuten nach der Roten Karte bügelte Wendt dann seinen Patzer beim 0:1 aus, als er eine präzise Flanke Herrmanns unbedrängt ins Tor einnickte.
Wendt nahm wie schon zuletzt in Freiburg und Marseille den Platz von Kapitän Filip Daems (Bauchmuskelverletzung) ein. Zudem fehlte Roel Brouwers mit einer Knieprellung, dafür rückte Stranzl wieder in die Innenverteidigung. Der Österreicher, der beim Last-Minute-2:2 unter der Woche in Marseille nicht spielen konnte, brachte sein Team sofort nach der Pause wieder in Führung, als er eine Kopfballvorlage von Mike Hanke ebenfalls per Kopf über die Linie drückte.
Für die Hausherren war der Ausgleich wie ein Schlag ins Gesicht, zumal sich mit fortwährender Spieldauer die Unterzahl bemerkbar machte. Kurz darauf wurde es noch schlimmer, als Herrmann einen ansehnlichen Spielzug samt Flanke von Lukas Rupp zum 3:2 vollendete.