Der Hamburger SV taumelt in der Bundesliga dem Abstieg entgegen, auch in der Führungsetage brodelt es. Nachdem fünf Mitglieder des Aufsichtsrats vor wenigen Tagen zurückgetreten waren, haben sich die übrigen zum Bleiben entschlossen. Auch der Vorstand will erst einmal weitermachen. Einer der Zurückgetretenen berichtet Ungeheures.
Wie die "Bild" berichtet, haben sich die verbliebenen sechs Mitglieder entschlossen, bis zur Mitgliederversammlung in drei Monaten weiterzumachen. "Es wäre ein fataler Fehler, wenn mitten im Abstiegskampf eine Mitglieder-Versammlung für Neuwahlen stattfinden müsste", so Aufsichtsrats-Chef Jens Meier.
Auch der Vorstand bleibt erst einmal im Amt: "Es ist völlig klar, dass man in dieser sportlichen Phase nur in maximaler Geschlossenheit bestehen kann."
Ali Eghbal, einer der Zurückgetretenen, berichtet derweil von massiven Anfeidungen. "Es war nicht mehr auszuhalten. Ich wurde beim Spiel in Braunschweig beschimpft und bedroht. 'Wir machen dich lang, wir schlitzen dich auf', haben einige Fans geschrien. Ich hatte Angst", sagte er in der "Hamburger Morgenpost". Der Bundesliga-Dino werde es weiter schwer haben: "Dem HSV fehlen Unternehmenskultur und eine Unternehmensphilosophie - leider."
"Keine Basis" mit Magath
Meier äußerte sich auch zu den Verhandlungen mit Felix Magath, der mittlerweile den FC Fulham übernommen hat. "Wir haben mal ein Sondierungsgespräch geführt. Das ist in der Situation normal", gibt er zu. "Mir war recht frühzeitig klar, dass es keine Basis für eine Zusammenarbeit gibt." Eine Beschluss-Vorlage habe es ebenfalls nicht gegeben.
Mit 16 Punkten nach 21 Spieltagen steht der HSV derzeit auf Platz 17 in der Tabelle. Am Samstag empfängt man den Tabellendritten Borussia Dortmund.