Die US Open scheinen nun Novak Djokovics Bühne für ein Einmann-Stück zu werden. Alle anderen Sieger des New Yorker Grand Slam-Turnieres seit 2003 können nicht mehr eingreifen. Um den letzten verbliebenden, Juan Martin del Potro, kümmerte er sich persönlich.
In einem hochklassigen Match besiegte Djokovic den US Open Sieger von 2009 aus Argentinien mit 6.2, 7:6, 6:4. Damit ist der Djoker als einziger Turniergewinner seit 2003 noch im Rennen um den Titel. Andy Roddick, 2003 gefeierter Held in Flushing Meadows, schied im Achtelfinale gegen del Potro aus und beendete seine Karriere. Roger Federer, Seriensieger von 2004 bis 2008, zog im Viertelfinale den Kürzeren. Und Rafael Nadal, 2010 Triumphator, trat aufgrund seiner Verletzung gar nicht erst an.
"Ich glaube trotzdem, dass wir noch ein sehr gutes Turnier haben", zitierte die New York Times Djokovic, der den Beweis in seinem Duell mit del Potro antrat. "Es war ein viel engeres Match, als das Ergebnis vermuten lässt", erklärte Djokovic gegenüber usopen.org. Und doch behielt er in allen drei Durchgängen die Oberhand. Besonders im ersten Satz, als del Potro mit einem hervorragenden ersten Aufschlag überzeugte und trotzdem zwei Services abgeben musste.
Ganz hohes US Open-Niveau
Im zweiten Satz sahen die Zuschauer im Arthur Ashe Stadium dann allerdings die Fähigkeiten del Potros, die ihn 2009 zum US Open-Triumph gegen die damals übermächtig erscheinenden Federer und Nadal verholfen hatten. Besonders unterhaltsames Tennis boten die beiden Kontrahenten dann im zwölften Spiel des Durchgangs, nachdem Djokovic 6:5 in Führung gegangen war.
17 Minuten dauerte dieses Spiel, acht Mal ging es über Einstand, ehe del Potro für den Tie-Break sorgte, in dem Djokovic erst mit 0:2 in Rückstand geriet, dann aber mit einem 7:1-Lauf für klare Verhältnisse sorgte. "Das war einer der besseren Sätze, die ich 2012 gespielt habe", zollte Djokovic laut usopen.org sich und seinem Gegner Anerkennung.
Im dritten Satz holte sich der Serbe dann das frühe Break gegen del Potro, der ihn bei den Olympischen Spielen um die Bronzemedaille gebracht hat. Zwar blieb dieser Djokovic immer auf den Fersen, doch der Serbe machte am Ende das Rennen und ist nun, nachdem er die letzten Wochen im Schatten der Geschichten um Federer, Roddick und sogar Nadal stand, ins Rampenlicht bei den US Open zurückkehrte. Und das wird im Halbfinale gegen David Ferrer, der seinen Landsmann Janko Tipsarevic mit 6:3, 6:7 (5:7), 2:6, 6:3, 7:6 (7:4) gewann, um so heller scheinen.