Nach sechs Minuten hatten die Tschechen gegen Griechenland bereits mit 2:0 geführt, doch nach der Halbzeit hatte ein Patzer Petr Cechs zu einer fast 40-minütigen Zitterpartie geführt. Am Ende blieb es beim knappen Sieg der Tschechen.
Schnell hatte Tschechien die Schmach des 1:4 gegen Russlands aus der Auftaktpartie der Gruppe A vergessen und innerhalb der ersten sechs Minuten die Griechen durch Tore von Petr Jiracek (3. Minute) und Vaclav Pilar (6.) büßen lassen wollen. Doch Griechenland kam durch Fanis Gekas (53.) noch einmal heran und ließ die Tschechen ihren 2:1 (2:0)-Erfolg erzittern.
Die Griechen gingen auf gleich vier Positionen verändert in die Partie: Avram Papadopoulus musste wegen seines Kreuzbandrisses und Sokratis wegen der Gelb-Roten Karte aus der Auftaktpartie ersetzt werden, Fanis Gekas und Sotiris Ninis nahmen auf der Bank Platz. Giorgios Fotakis, Kostas Fortounis, Kyriakos Papadopoulus und Dimitrios Salpingidis ersetzten diese vier, die neue Innenverteidigung wurde vom Schalker Papadopoulus und Kostas Katsouranis gebildet.
Bei den Tschechen zog Coach Michal Bilek Konsequenzen aus der 1:4-Pleite gegen die Russen und setzte Roman Hubnik und Jan Rezek auf die Bank. Für sie kamen Tomas Hübschmann und David Limbersky in die Startelf.
Tschechiens Blitzstart
Und die Tschechen begannen mit zwei Paukenschlägen innerhalb von drei Minuten. Zunächst fand Hübschmann Mitspieler Petr Jiracek mit einem Pass der Güteklasse A, Jiracek traf aus 15 Metern an Griechenlands Schlussmann Kostas Chalkias vorbei zum 1:0 (3. Minute).
Kurz danach war es Theodor Gebre Selassie, der von Tomas Rosicky eingesetzt wurde, bis zur Grundlinie lief und den Ball vor das griechische Tor passte. Dort blieb Vaclav Pilar fast schon unfreiwilliger Sieger gegen Kostas Katsouranis und brachte den Ball im Fallen über die Torlinie zum 2:0 (6.). Die neue Innenverteidigung der Griechen erwies sich gleich zu Beginn der Partie als zu wackelig.
So blieb es auch im weiteren Spielverlauf, nur dass Chalkias und Ersatzmann Michalis Sifakis bis zum Pausenpfiff nicht mehr hinter sich greifen mussten. Sifakis hatte in der 23. Minute Chalkias ersetzen müssen, weil dieser sich am Rücken verletzt hatte. Die Tschechen blieben die spielbestimmendere Mannschaft, während die Griechen ihre erste echte Chance erst in der 40. Minute verzeichnen konnten.
Cechs Patzer Gekas Nutzen
Von dieser schienen die Griechen beflügelt in die zweite Hälfte zu gehen, die Angriffe nahmen zu und führten in der 53. Minute sogar zum Anschlusstreffer mit tatkräftiger Mithilfe von Tschechiens Schlussmann Petr Cech. Der griff nach einer Flanke von Georgios Samaras nicht entschlossen genug ein und ließ den Ball direkt vor die Füße des nach der Pause eingewechselten Gekas prallen. Dem blieb nichts anderes übrig, als aus elf Metern ins leere Tor einzuschieben.
Im weiteren Verlauf der Partie machte sich der Ausfall Tomas Rosickys bemerkbar, der der tschechischen Offensive nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung in der zweiten Hälfte fehlte und dessen Impulse nach vorne schmerzlich vermisst wurden. Da jedoch Cechs Patzer der einzige Fehler in der tschechischen Hintermannschaft blieb, die ansonsten überzeugte, zitterten sich die Tschechen zum ersten Turniersieg.
Für die Griechen, die somit erst die zweite Niederlage im 23. Spiel unter Coach Fernando Santos verzeichneten, gibt es nun nur noch eine sehr theoretische Chance auf das Weiterkommen.
Sven Kittelmann