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Nach 20 Minuten verebbte der Angriffsschwung der Bayern dann aber, Leverkusen stand nicht mehr ganz so tief und so bekam der Gast mehr Zugriff in den Zweikämpfen. In dieser Phase fehlte im Spiel der Bayern das Überraschungsmoment, gefährlich wurde es nur noch nach Einzelaktionen. Schweinsteiger scheiterte beispielsweise mit einem Fernschuss an Torhüter Bernd Leno (40.).
Bayer wurde immer mutiger und so ging kurz vor dem Pausenpfiff sogar die Kontertaktik von Hyypiä und Lewandowski auf: Nach einem Ballverlust der Bayern schaltete Rolfes blitzschnell, spielte auf der rechten Seite Schürrle frei und der sah in der Mitte Kießling. Lahm war schneller am Ball und wollte klären, der Kapitän erwischte den Ball aber nicht richtig und schoss Kießling an, der Torjäger der Leverkusener brauchte nur noch einzuschieben (42.). Bei nur einem Torschuss war die Führung glücklich, nach der starken Anfangsphase der Bayern war das Spiel insgesamt aber zu statisch.
Totale Offensive: Shaqiri, Robben und Pizarro werden eingewechselt
Heynckes reagierte in der Pause und brachte für Badstuber den schon zu Beginn erwarteten Shaqiri. Alaba rückte nach hinten und bildete zusammen mit Shaqiri das neue Duo auf der linken Seite, Heynckes wollte so die Rechtslastigkeit im Bayern-Spiel auflösen. Dieser Schachzug ging sofort auf, Bayern wirkte wieder druckvoller und der Schweizer bereitete die erste Chance des zweiten Durchgangs durch Toni Kroos vor (49.).
Doch wie schon in der ersten Halbzeit ging die Überfalltaktik der ersten Minuten nicht auf, Leverkusen warf sich mit Vehemenz in jeden Zweikampf und verteidigte leidenschaftlich. Heynckes ging deshalb sogar komplett ins Risiko, der gerade erst genesene Robben kam für den angeschlagenen Luiz Gustavo (59.).
Eine Minute später hätte Kießling mit einem Kopfball sogar auf 2:0 erhöhen können, die Entlastungsangriffe der Gäste waren selten, aber stets gefährlich. Insgesamt war es aber ein Spiel auf ein Tor, Bayern tat sich sehr schwer, den engmaschigen Doppel-Riegel der Werkself zu knacken.
Einmal gelang es dann aber doch: Der ebenfalls eingewechselte Claudio Pizarro ließ mit einem Haken den ansonsten starken Philipp Wollscheid aussteigen, seine Flanke landete auf dem Kopf von Torjäger Mandzukic, Leno war chancenlos (77.). Das Signal zur Schlussoffensive war gegeben, doch Bayer hielt weiter gut dagegen und schaffte das unglaubliche Comeback.
Nach einer Flanke von Castro kam der kurz zuvor eingewechselte Sidney Sam, in der Liga nicht unbedingt als Kopfballungeheuer bekannt, per Kopf an den Ball, wirklich gefährlich war sein Versuch nicht. Sam traf aber das Gesicht von Boateng und so trudelte der Ball ins Bayern-Tor (87.). Pizarro traf in der Nachspielzeit nur noch die Latte - die erste Niederlage der Saison war besiegelt.